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Hier spricht die Polizei

Sonja Zellmann
  • Sa, 08. Oktober 2016
    Neues für Kinder

Im Führungs- und Lagezentrum in Freiburg beantworten Polizeibeamte Tag und Nacht Notrufe.

Susanne Schöpe ist eine der Polizeibea...en,  die in Freiburg  Notrufe annimmt.  | Foto: seeger (dpa)/zellmann
Susanne Schöpe ist eine der Polizeibeamtinnen, die in Freiburg Notrufe annimmt. Foto: seeger (dpa)/zellmann
Auf eurem Skateplatz sind seltsame Typen unterwegs. Dauernd motzen sie euch oder andere Kinder an. Mit echt bösen Schimpfwörtern. Am liebsten würdet ihr abhauen, denn irgendwie machen die Angst. Mann, jetzt hat der eine auch noch den kleinen Max weggeschubst! – Was nun? In so einem Fall solltet ihr die Polizei rufen. Wie? Mit dem Notruf 110.

Zu Besuch im Führungs- und Lagezentrum des Polizeipräsidiums Freiburg im Stadtteil Betzenhausen. Dort gehen die Notrufe aus einem großen Gebiet ein. Zu diesem gehören Freiburg sowie die Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald, Emmendingen, Lörrach und Waldshut. Rund eine Million Menschen leben hier.

"Uns darf man immer anrufen, wenn Menschen Hilfe brauchen, wenn jemand bedroht wird oder Angst hat. Und natürlich, wenn etwas passiert ist: ein Unfall, eine Schlägerei oder ein Überfall. Oder auch, wenn ein Tier entlaufen ist", erklärt Polizeidirektor Achim Zitzer vom Polizeipräsidium Freiburg. Auch wenn ihr etwas Verdächtiges oder Seltsames beobachtet, könnt ihr die Polizei anrufen. Zum Beispiel wenn jemand um geparkte Autos schleicht und durch deren Fenster guckt. Oder wenn seit Tagen ein Fahrrad in einer Hecke liegt und keiner es mitnimmt. Achim Zitzer betont: "Wir sind froh, wenn wir Hinweise bekommen, auch wenn sich später herausstellt, dass gar kein echter Notfall vorliegt. Wichtig ist, dass man überhaupt anruft – lieber einmal zu viel als einmal zu wenig." Aber klar: Das heißt nicht, dass auch Telefonscherze erlaubt sind.

Wenn ihr die 110 wählt – oder die 112, die Nummer für Notarzt und Feuerwehr – ist es wichtig, dass ihr folgende Fragen beantworten könnt: Wo bist du? Und was genau ist passiert?

Das Führungs- und Lagezentrum ist Tag und Nacht besetzt, mindestens sieben Polizeibeamte kümmern sich um die Anrufer. Jeder von ihnen hat einen Arbeitsplatz mit Telefon, Computer, vier Bildschirmen und einem Lämpchen, das rot leuchtet, wenn er - oder sie – telefoniert. Gerade bekommt Einsatzsachbearbeiter Jürgen Bauer einen Notruf. Der Anrufer berichtet, dass irgendwo ein Lastwagen fährt, beladen mit Schrottautos, die nicht gut auf dem Lkw befestigt sind. Bei einem geht eine Tür immer wieder auf und zu. Das könnte eine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer werden. Während Bauer telefoniert, tippt er gleich in den Computer, was der Anrufer sagt. Sobald der Polizeibeamte notiert, wo der Lkw unterwegs ist, öffnet sich automatisch auf einem zweiten Bildschirm eine Landkarte dieses Ortes. Darauf kann Bauer genau sehen, wo in der Nähe Kollegen Streife fahren, und wie schnell sie an dem Ort sein können. Eine Übersicht über alle Streifen bietet der dritte Bildschirm, und auf dem vierten kann Bauer im Netz recherchieren.

Der Einsatzsachbearbeiter entscheidet bei einem Notruf, wie viele Polizisten er zum Tat- oder Unfallort schickt und wann. "Das hängt davon ab, wie eilig der Notfall sich darstellt", erklärt Polizeidirektor Zitzer. "Wenn Menschen in Gefahr sind, ist das natürlich dringender, als wenn jemand ein Straßenschild demoliert." Ist ein Anrufer sehr aufgeregt, telefonieren die Polizeibeamten oft mit ihm, bis die Streife bei ihm ist. Dann übernehmen die Kollegen den Fall.

Ressort: Neues für Kinder

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 08. Oktober 2016: PDF-Version herunterladen

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