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Himmelbetten am Kraterrand

Tom Rold, Klasse 9c, Schulzentrum Oberes Elztal

Von Tom Rold, Klasse 9c, Schulzentrum Oberes Elztal (Elzach)

Fr, 20. Dezember 2019

Schülertexte

Zischup-Reporter Tom Rold berichtet, wie ihm die im Ägäischen Meer liegende Insel Santorini gefallen hat und was man dort alles unternehmen kann.

Ein für Santorini typisches Postkartenmotiv Foto: Pawel Uchorczak
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Weiße Höhlenhäuser, steile Küsten, türkisfarbenes Meer, viele kleine Kirchen mit blauen Kuppeln und einem Vulkan. In dem Bericht des Neuntklässlers Tom Rold geht es um die kleine griechische Insel Santorini. Diese spektakuläre und bekannte Vulkaninsel, die zu den Kykladen gehört, liegt im Ägäischen Meer. Mit seinen Eltern verbrachte der Schüler dort schon zweimal einen wunderschönen Urlaub.

Ein großer Vulkanausbruch im 16. Jahrhundert vor Christus trug dazu bei, dass eine sichelförmige Insel mit zerklüfteter Landschaft und einer steil ins Meer abfallenden Kraterwand, die man auch Caldera nennt, entstand. Santorini ist sehr bekannt durch die weißen, würfelförmigen Häuser, die an den entstandenen Kraterwänden gebaut wurden, oder durch die Höhlenwohnungen, die man einfach in den Kraterrand und in den weichen Bimsstein gegraben hat.

Diese besondere Bauart findet man nur in den Orten Fira, Imerovigli und im nördlichen Dorf Oia. In diesen Kraterranddörfern gibt es viele kleine Hotels und Pensionen sowie auch zahlreiche Luxusunterkünfte mit eigenem kleinem Pool mit Himmelbetten als Sonnenliegen.

Die unzähligen kleinen Kirchen mit blauen Kuppeldächern findet man dagegen über der ganzen Insel verteilt. Manchen dürften diese weißen Häuser mit der zerklüfteten Landschaft und die weißblauen Kirchen bekannt vorkommen, da diese auf viele Postkarten von Griechenland zu sehen sind und immer wieder als tolles Fotomotiv eingefangen werden.

Nicht nur der Krater und die Behausungen sind etwas Besonderes, sondern auch die drei farblich unterschiedlichen Strände sind ein echtes Phänomen. Es gibt einen White Beach, einen Black Beach und einen Red Beach.

Ich will Ihnen aber nicht nur über die landschaftlichen Wunder berichten, sondern Ihnen auch die antiken Orte und Sehenswürdigkeiten näherbringen. Beginnen wir mit der Hauptstadt Fira – eine wunderschöne Stadt, wo man einen tollen Ausblick auf den Vulkan von weit oben hat. Es gibt dort viele Läden, Restaurants, Museen, Galerien und zudem eine Seilbahn, mit der man in den Hafen gelangt, wo jeden Tag immer wieder Kreuzfahrtschiffe anlegen.

Wer die Seilbahn nicht nutzen will, kann auch über eine lange, serpentinenförmige Treppe mit genau 588 Stufen hinunter in den Hafen gelangen. Da der Abstieg über die Treppe sehr mühsam ist, reiten manche Touristen für fünf Euro auf den angebotenen Eseln hinunter oder wieder hoch.

Ein schönes Museum in Fira ist das Prähistorische Museum, es beinhaltet Wandbilder, bemalte Töpfe, altertümliche Waffen. Die Ausstellungsstücke stammen hauptsächlich von einer Ausgrabungsstätte mit Namen Akrotiri, in welcher ein antikes, kleines Dorf freigelegt wurde. Es wurde sogar ein riesiges Schutzdach darüber gebaut, damit die Funde und die Ausgrabungen sonnen- und wettergeschützt sind. Ganz oben im Norden ist das Dorf Oia, wo wir unsere Unterkunft hatten. Es war eine kleine, einfache Höhlenwohnung mit kleiner Terrasse, wo man, wie manche Einheimischen sagten, den schönsten und traumhaftesten Sonnenuntergang der ganzen Insel beobachten kann.

Gelber, heißer und stinkender Schwefeldampf

Im Hafen, welchen man über viele Stufen oder per Esel erreichen kann, gibt es Fischrestaurants, und es werden Bootstouren angeboten. Die Bootstour, die ich mit meiner Familie gemacht habe, war sehr schön. Wir fuhren mit dem Boot auf die kleine, durch den Vulkanausbruch abgespaltene Insel Nea Kameni. Dort kann man, wie wir, am Ufer in den heißen Quellen baden. Dort ist auch der Vulkan. Es ist möglich einen Aufstieg auf den Vulkankrater zu machen, wo man immer noch Löcher und Spalten findet, aus denen gelber, heißer und stinkender Schwefeldampf entweicht. Nach der Wanderung gibt es ein frisch zubereitendes Essen, das je nach Schiff und Tour variiert.

Für Geschichtsinteressierte gibt es in Oia mehrere Museen. Eins davon ist das sehr bekannte Seefahrer-Museum, das einen kleinen Überblick über die Vergangenheit der Insel und ihre Bedeutung für die damaligen Seefahrer gibt. Wer sich für die Industrie und den landwirtschaftlichen Wandel der Insel interessiert, kann eine alte Tomatenmarkfabrik besuchen, die zu einem modernen Museum umgebaut wurde. Dort finden täglich Führungen statt, in denen über den Gemüseanbau bis hin zu der Verarbeitung und Herstellung von Tomatenmark informiert wird.

Am Abend kann man dann zu einer zerfallenen Burg laufen, die mitten an der Kraterwand liegt. Von dort aus lässt sich bestens der wunderschöne Sonnenuntergang von Santorini genießen. Etwas außerhalb vom Dorf Oia gibt es eine traditionelle griechische Taverne, die man unbedingt besuchen sollte. Ihr Name ist Santorini Mou, das heißt auf Deutsch "Mein Santorini". Diese Taverne ist sehr bekannt und einen Besuch wert. Jeden Abend gibt es Musik von zwei älteren Herren, die mit ihren Gitarren Musik machen und dazu singen.

Zusammengefasst ist Santorini eine wunderschöne, sehenswerte griechische Insel mit sehr viel Geschichte, Architektur und Kultur sowie tollen Stränden. Die Landschaft mit dem von malerischen Dörfern und Orten umgebenen Vulkan ist einzigartig. Und auf alle Fälle eine Reise wert.

Ressort: Schülertexte

  • Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der BZ vom Fr, 20. Dezember 2019:
  • Zeitungsartikel im Zeitungslayout: PDF-Version herunterladen

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