Zugstrecke
Hochrheinbahn wird zur Baustelle - Sperrung ab 2026
Die Deutsche Bahn will auf der Hochrheinbahn zwischen Basel und Erzingen auf umweltschädliche Dieselzüge verzichten. Was Pendler und Reisende beim Ausbau der Strecke erwartet.
dpa
Sa, 20. Sep 2025, 15:53 Uhr
Kreis Waldshut
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Pendler und Reisende müssen sich auf der Hochrheinbahn zwischen Basel und dem badischen Erzingen bis Ende 2027 auf Baustellen und weitreichende Streckensperrungen einstellen. Die Linie im Grenzgebiet zwischen Deutschland und der Schweiz wird ausgebaut und elektrifiziert, wie die Deutsche Bahn (DB) anlässlich des symbolischen Baustarts im Landkreis Waldshut-Tiengen mitteilte. Das Großprojekt wird seit Jahren vorbereitet.
"Der Ausbau und die Elektrifizierung der Hochrheinbahn bringen den Fahrgästen viele Vorteile: Das Fahrplanangebot wird deutlich ausgeweitet und die alten Dieselzüge werden durch neue, komfortable und emissionsfreie Fahrzeuge mit mehr Platz abgelöst", sagte Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) beim Spatenstich für den neuen Kreuzungsbahnhof Ofteringen. Der für Infrastruktur zuständige DB-Vorstand Berthold Huber setzt auf eine "deutlich attraktivere Bahn" zwischen Deutschland und der Schweiz: "Die Grenzregion kann sich auf ein dichteres Netz, mehr Verbindungen und eine höhere Qualität freuen."
Kurvenreicher Abschnitt wird elektrifiziert
Auf der kurvenreichen Strecke entlang des Hochrheins soll die Ära umweltschädlicher Diesel-Züge enden. Dafür wird eine durchgehende Oberleitung gebaut. Die Kosten für den Ausbau der rund 75 Kilometer langen Verbindung wurden bisher mit 434 Millionen Euro veranschlagt.
Vorarbeiten laufen bereits, wie die DB auf ihrer Internetseite mitteilte. So fallen zwischen dem Bahnhof Waldshut und Erzingen einzelne Züge aus, dafür fahren Busse. Die Ausbauarbeiten sollen dann Ende des Monats zwischen Grenzach-Wyhlen und Rheinfelden (Kreis Lörrach) starten. Der Zugverkehr ist laut DB in diesem Bereich nicht eingeschränkt, Passagiere könnten also wie üblich die Züge nutzen.
Von April kommenden Jahres an soll die Hochrheinbahn dann aber zwischen Rheinfelden und Erzingen gesperrt werden. Pendler und Reisende müssen in diesem Abschnitt auf Busse umsteigen - auf der Straße sind etwa 65 Kilometer zurückzulegen.
Im März 2027 Jahres soll der Abschnitt zwischen dem Bahnhof Waldshut und Erzingen wieder für den Schienenverkehr geöffnet werden. Im Juli 2027 ist der Abschnitt zwischen Rheinfelden und Waldshut an der Reihe. "Darauf folgt die Inbetriebnahme-Phase bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2027", so die Bahn.
Mehr Verbindungen in Grenzregion geplant
Der Ausbau soll mehr Verbindungen zwischen Südbaden, dem Bodensee sowie der Nord- und Ostschweiz ermöglichen. Auf den Schienen werden dann moderne Züge rollen. Auch an Bahnhöfen wird gearbeitet. Die Schweiz beteiligt sich an dem Vorhaben mit 50 Millionen Franken (rund 53,6 Millionen Euro).
70 Prozent der Strecken im Land elektrifiziert
Wie das Landesverkehrsministerium mitteilte, sind bisher 70 Prozent der Schienenstrecken im Südwesten elektrifiziert. Dieser Anteil solle bis Ende des Jahrzehnts auf 72 Prozent steigen, berichtete ein Sprecher.
Im Land gibt es weitere Strecken, die auf eine Oberleitung warten. Dazu gehören unter anderem die Brenzbahn, die Ulm mit Aalen verbindet, und der sogenannte Ringzug im Süden des Landes. Dieses Nahverkehrssystem verbindet die Kreise Tuttlingen, Rottweil und den Schwarzwald-Baar-Kreis miteinander.
Bewegung gibt es auch beim Ausbau der sogenannten Wutachtalbahn, die Waldshut mit Stühlingen verbindet. Wie der Landkreis Waldshut mitteilte, werde der Kreuzungsbahnhof in Wutöschingen-Ofteringen neu gebaut. "Der Bahnhof ist ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Stundentakt auf der Wutachtalbahn. Ich hoffe, dass bald die Bauarbeiten losgehen können", sagte Minister Hermann laut einer Mitteilung des Landkreises.
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