Horror im Heim
In Lissabon sollen jahrelang bedürftige Minderjährige missbraucht worden sein / Prozess gegen Täter steht kurz vor dem Abschluss
LISSABON. "Wenn man ein ruhiges Gewissen hat, wird man sehr gefasst", sagt Carlos Cruz. Der 66-Jährige ist ein Fernsehstar, in Portugal so berühmt wie Thomas Gottschalk in Deutschland. Aber auf seinem Ruhm liegt ein Schatten. Denn er ist einer der Angeklagten im "Casa Pia"-Prozess. Vier Jahre läuft das Gerichtsverfahren schon, nun tritt es in seine letzte Phase. Es geht um Kindesmissbrauch in Hunderten Fällen, begangen an Heimbewohnern der Casa Pia in Lissabon, einem staatlichen Hilfswerk für bedürftige Minderjährige.
Der Staatsanwalt ist überzeugt, dass Carlos Cruz einer der Täter ist. Das hat auch Carlos Silvino, einer der sieben Beschuldigten im "Casa Pia"-Prozess, vom ersten Verhandlungstag an immer wieder ...