"Ich bin jetzt hier und will das durchziehen!"
ZISCHUP-INTERVIEW mit der Schauspielschülerin Alrun Hofert über ihren gar nicht so glamourösen Berufsalltag.
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Viele junge Menschen träumen davon, später Schauspieler zu werden. Vor allem das Leben von Filmstars macht diesen Beruf so attraktiv. Alrun Hofert erzählt, wie es wirklich ist, als Schauspielerin zu arbeiten. Ihre Schwester Lioba Hofert, Schülerin der Klasse RS 8 der St. Ursula Schulen in Freiburg, hat sie dazu befragt.
Alrun: Auf der Bühne und vor der Kamera zu stehen, daran hatte ich immer schon Spaß. Nach dem Abi am St. Ursula Gymnasium dachte ich dann: Das muss ich jetzt unbedingt versuchen! Wenn ich es nicht getan hätte, hätte ich mich später wahrscheinlich geärgert. Also habe ich mich an einigen staatlichen Schauspielschulen beworben – und wurde dann in Frankfurt angenommen.
Zischup: Wie hast du dich motiviert, Schauspiel zu studieren?
Alrun: Wenn ich Zweifel hatte und frische Motivation brauchte, habe ich immer wieder Schauspielern zugesehen, von denen ich total platt war. Ich merkte, wie viel Spaß sie dabei haben, ihre Figuren zu präsentieren und mit welcher Energie sie die Geschichten der Figuren erzählen. Ich war in der Schauspielschule manchmal überfordert, aber ich sagte mir, so weit habe ich das geschafft, ich bin jetzt hier und will das durchziehen!
Zischup: Wo hast du studiert und wie lange?
Alrun: Ich habe in Frankfurt am Main an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst vier Jahre lang, von 2013 bis 2017, studiert. Allerdings war es im vierten Jahr üblich, schon an Theatern zu spielen. Zum Beispiel hatte ich die Chance, in Köln meine erste Hauptrolle in "Bilder einer großen Liebe", einem Stück von Wolfgang Herrndorf, und unter der Regie von Bastian Kabuth zu spielen. In der Zeit habe ich viel dazugelernt! Außerdem war es im vierten Ausbildungsjahr noch wichtig, meine Diplominszenierung zu zeigen. Viele Leute wollen von mir wissen, was ich eigentlich hauptberuflich mache. Das bringt mich zum Lachen. Und ich sage dann, dass ich mit Schauspiel mein Geld verdiene.
Zischup: Wo und wie lange arbeitest du jetzt? Gefällt dir es dort?
Alrun: Seit Juni 2017 arbeite ich am Theater Bielefeld. Wir haben dort sehr außergewöhnliche Arbeitszeiten, nämlich vormittags vier Stunden Probe, dann vier Stunden Pause und dann abends nochmal vier Stunden Probe oder Vorstellung. Dieser Tagesrhythmus ist für mich noch immer ungewohnt und erlaubt wenige regelmäßige Freizeitaktivitäten. Damit muss ich mich erst noch anfreunden. Yogakurse, Chorproben, Treffen mit Freunden, das findet ja oft abends statt! Das soll aber keine Klage sein. Mir geht es echt gut hier in Bielefeld. Ich habe tolle Kollegen und freue mich schon auf die nächsten Herausforderungen.
Zischup: Hast du schon mal daran gedacht, auch Filme zu drehen?
Alrun: Klar. Bisher hat es sich noch nicht ergeben. Das geht neben dem vollen Theaterprogramm auch nicht so einfach. Mal sehen, was die Zukunft bringt.
Zischup: In welcher Stadt möchtest du mal einen Film drehen oder auf der Bühne stehen?
Alrun: In Freiburg stand ich schon als Jugendliche auf der Bühne. Ich kann mir gut vorstellen, eines Tages wieder auf der Freiburger Stadttheaterbühne zu stehen. Dann aber nicht in der Statisterie wie zu meiner Schulzeit, sondern im Schauspielensemble.
Zischup: Hast du Tricks, dir deine Texte zu merken?
Alrun: Man muss sich das Gesagte bildlich vorstellen und nicht nur die Worte auswendig lernen. Außerdem hilft es mir, den Text im Laufen laut zu sprechen.
Zischup: Wann hast du deine nächsten Vorstellungen?
Alrun: Ich bin am Theater Bielefeld zurzeit in vier Inszenierungen: "1984" von George Orwell, "Ellbogen" von Fatma Aydemir, "Väter und Söhne" von Iwan Turgenjew und "Orestie" von Aischylos. Im April beginnen die Proben für das neue Stück: "Weißes Gold" von Anne Jelena Schulte, eine Uraufführung. Außerdem spiele ich in Köln "Bilder einer großen Liebe".
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