"Ich dachte, es ist vorbei!"

ZISCHUP-INTERVIEW mit Martin Burkhardt, einem Bademeister des Denzlinger Schwimmbades Mach’Blau, über seine Arbeit.  

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Je heißer das Wetter, desto besser – dann macht Schwimmbad noch mehr Spaß. Foto: Felix Mark

Bald ist es endlich wieder so weit! Mit jedem warmen Sonnenstrahl kommt sie näher, die Freibadsaison! Und wo bitteschön kann man besser den Schulstress hinter sich lassen als im erfrischenden Wasser beim Baden mit Freunden. Aber warmes Wetter allein genügt nicht, um ein Freibad wieder zu eröffnen. Sara Burkhardt und Mia Calabretta aus der Klasse 8a der Realschule am Mauracher Berg in Denzlingen haben sich mit Martin Burkhardt, dem Bademeister des Denzlinger Bades Mach’Blau, getroffen und zu seinem Berufsalltag befragt.

Zischup: Herr Burkhardt, wie sind Sie eigentlich zu Ihrem Beruf Bademeister gekommen?
Burkhardt: Zunächst war da die Begeisterung für das Wasser und den Wassersport. Aber mir war schon früh bewusst, dass Schwimmen immer auch mit Gefahren verbunden war. Deshalb bin ich in die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, die DLRG, eingetreten und lernte dort, wie man Menschen rettet. Dies und der Kontakt mit den Menschen hat mir Spaß gemacht. Irgendwann kam es dann schon fast automatisch, dass ich mir die Frage stellte, ob ich das nicht auch beruflich machen könnte. So kam ich auf den Fachangestellten für Bäderbetriebe und das wurde es dann auch.
Zischup: Sehr interessant. Und was genau kann man sich unter so einer Ausbildung vorstellen?
Burkhardt: Es ist eine duale Ausbildung, die dreieinhalb Jahre dauert. Ein Teil findet im Betrieb statt, der andere Teil an der Berufsschule in Mannheim. Insgesamt ist man für sechs bis sieben Blöcke an der Berufsschule, jeder Block dauert zwischen vier und sechs Wochen.
Zischup: Und was genau wird dort unterrichtet?
Burkhardt: Neben dem Theorieunterricht, in dem wir uns unter anderem mit Themen wie Wassergüte, Schwimmen lehren oder Hilfeleistungen auseinandersetzen, beschäftigen wir uns in der Betriebspraxis damit, wie wir zum Beispiel die Sicherheit eines Badebetriebs aufrechterhalten können, aber wir müssen auch selbst natürlich richtig schwimmen lernen.
Zischup: Was macht Ihnen an dem Job besonders Spaß?
Burkhardt: Spaß macht, dass man den Schwimmbadbesuchern helfen kann und dass ihnen gefällt, was man tut. Mir gefällt mein Beruf auch, weil ich ständig neue Leute kennenlerne und weil ich einen schönen und abwechslungsreichen Arbeitsplatz habe.

Zischup: Mussten Sie schon viele Leute aus dem Wasser retten? Und welcher Fall ist ihnen ganz besonders in Erinnerung geblieben?
Burkhardt: Ja, ich musste schon einige Menschen vor dem Ertrinken retten und jeder einzelne Fall hinterließ bei mir immer einen tiefen Eindruck. Aber einmal hatte ich wirklich große Angst: Wie gewohnt ging ich meine Runde im Schwimmbad und lief am Nichtschwimmerbecken vorbei. Und dort sah ich einen Jungen, der scheinbar bewusstlos im Wasser lag. Ich dachte nicht lange nach und sprang ins Wasser. Meine Vermutung stimmte: Der Junge war bewusstlos und ich musste ihn wiederbeleben. Ich dachte, es sei für ihn vorbei, aber der Junge überlebte und ich war heilfroh.
Zischup: Das hört sich wirklich aufregend an. Und wie viele Menschen sind für die Aufrechterhaltung des Schwimmbadbetriebes beschäftigt?
Burkhardt: Zurzeit gibt es hier im Denzlinger Mach’Blau sechs Fachangestellte und zwei Meister für Bäderbetriebe, drei Angestellte für die Kasse und zwei für die Sauna. Insgesamt sind es dann 13 Angestellte.
Zischup: Was machen ein Bademeister eigentlich vor der Eröffnung des Freibades so?
Burkhardt: Mein Team muss die Wege und die Becken mit einem Hochdruckreiniger reinigen, dann die ganze Technik auf Vordermann bringen und natürlich verschiedene Reparaturen tätigen.

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