"Ich liebe die Natur"

Zisch-Interview mit Udo Bornkessel aus Hausen: Er zeigt anderen, wie man die Natur schützt  

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Die Zisch-Reporterinnen mit dem Naturschutzwart Udo Bornkessel Foto: Privat

Udo Bornkessel aus Hausen im Wiesental ist Naturschutzwart und pflegt Wälder, Wiesen und Wege. Samira Woelffle und Katharina Sturm aus Klasse 4 der GHS Hausen im Wiesental haben ihn getroffen – und interviewt.

Zisch: Was für eine Arbeit machen Sie?

Udo Bornkessel: Seit zwei Jahren bin ich in Rente und habe nun endlich Zeit, mich intensiv als Naturschutzwart um die Natur zu kümmern. Um die Naturkunde für alle interessanter zu machen, biete ich Naturkundeführungen, Erlebniswanderungen und im Winter sogar Schneeschuhwanderrungen an. Das mache ich besonders gerne auch für Kinder. Somit bin ich das ganze Jahr über beschäftigt und kann dabei das Revier und die Tiere genau beobachten.
Zisch: Und wo machen Sie diese Arbeit?
Bornkessel: Ich mache diese Arbeit vor allem draußen, aber auch im Büro oder zu Hause. Es muss ja auch vieles vorbereitet und organisiert werden.
Zisch: Untersuchen Sie bei ihrer Arbeit auch etwas?
Bornkessel: Ja, zum Beispiel ob die Bäume in der Natur krank sind oder ob welche Platz machen müssen und gefällt werden sollen. Es muss ja auch für die kleinen Bäume genügend Platz zum Wachsen vorhanden sein, damit sie große und starke Bäume werden.
Zisch: Macht Ihnen Ihre Arbeit Spaß?
Bornkessel: Ja natürlich, meine Arbeit macht mir riesigen Spaß. Schon während meiner Jugendzeit und später bei der Bundeswehr war ich mit der Natur stark verbunden und habe mich immer für die Natur eingesetzt.
Zisch: Braucht man eine spezielle Schulausbildung, um den Beruf zu machen?
Bornkessel: Nein, man braucht keine spezielle Schulausbildung, um Naturschutzwart zu werden. Das kann eigentlich jeder machen, der die Natur liebt. Aber man muss schon einige Kurse belegen.
Zisch: Gibt es eigentlich auch giftige Bäume?
Bornkessel: Ja, ein giftiger Baum ist zum Beispiel die Eibe.
Zisch: Gibt es auch giftige Pflanzen?
Bornkessel: Ja, gibt es, zum Beispiel die Engelstrompete, die Glockenblume, der Seidenbast oder auch der Eisenhut. Wir haben sogar oft auch zu Hause giftige Pflanzen, wie zur Weihnachtszeit der Weihnachtstern. Die meisten Pflanzen sind aber ungiftig und können gegessen werden, denkt nur an unsere Pflanzen im Garten.
Zisch: Was tun Sie im Winter?
Bornkessel: Im Winter gibt es ebenfalls sehr viel zu tun. Denn in dieser Jahreszeit haben die Tiere viel zu wenig zum Fressen. Sie müssen immer wieder mit Futter versorgt werden.
Zisch: Bekommen Sie bei ihrer Arbeit auch Unterstützung?
Bornkessel: Ich könnte mir mehr Unterstützung wünschen, vor allem von der Bevölkerung. Hilfe bekomme ich manchmal aber von anderen Naturschützern oder von unseren Jägern und Wildhütern. Zisch: Hatten Sie schon mal Tollwut in ihrem Wald?
Bornkessel: Tollwut gibt es eigentlich seit zehn Jahren keine mehr. Diese wurde mit ausgelegten Ködern, die die Tiere gefressen haben, erfolgreich bekämpft.
Zisch: Was kann man von Ihnen lernen?
Bornkessel: Lernen kann man zum Beispiel, dass man behutsam mit der Natur umgeht. Denn wir brauchen die Natur, nicht die Natur uns.
Zisch: Wie viel Stunden sind Sie pro Woche beschäftigt, und wer bezahlt Sie?
Bornkessel: Es sind sehr viele Stunden, aber die genieße ich sehr in der freien Natur. Ich kann mir die Zeit einteilen, wie ich will. Geld bekomme ich keines. Ich mache dass alles sozusagen ehrenamtlich.
Zisch: Wie lautet Ihre Botschaft an die Bürger? Was muss geändert werden?
Bornkessel: Meine Botschaft an die Bürger lautet: Wir sind nur Gast auf dieser Erde. Wir brauchen die Erde und Natur, nicht umgekehrt. Die Natur ist unser größter Schatz.

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