Im Dunkeln Kamele füttern

Bei der "Nacht der Umwelt" gab es Führungen und Veranstaltungen im Stadtwald, am Waldsee – und auf dem Mundenhof.  

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Auge in Auge mit den Javaneräffchen wa...herinnen und Besucher am Freitagabend.  | Foto: thomas kunz
Auge in Auge mit den Javaneräffchen waren die Besucherinnen und Besucher am Freitagabend. Foto: thomas kunz

FREIBURG-MUNDENHOF. Zu einer Zeit, zu der die meisten Besucher für gewöhnlich den Mundenhof verlassen, fand am vergangenen Freitagabend eine Führung der besondern Art statt. Im Rahmen der vom Umweltschutzamt, dem Mundenhof und dem Forstamt organisierten siebten "Nacht der Umwelt" konnten Besucher zwischen sieben verschiedenen Veranstaltungen im Stadtwald, am Waldsee und im Sternwald wählen. Rund 50 Menschen entschieden sich für die Nachtführung über den Mundenhof.

Die Sonne geht gerade unter, als Matthias Hiltmann, Leiter der Tiergehege des Mundenhofes, seine Tour beginnt. Überwiegend Familien sind eingetroffen. "Die meisten Tiere schlafen wachsam", erzählt Hiltmann. Zuerst steuert die Gruppe das Gehege der Javaner-Affen an. Im Rahmen der "Nacht der Umwelt" dürfen sie den neugierigen Tieren so nah kommen, wie es normalerweise nur das Personal darf. Im kleinen Tierpflegerraum stehen sich Äffchen und Besucher nur durch ein Gitter voneinander getrennt gegenüber. "Wie im Affentheater", stellt die zehnjährige Sirrah Kross fest, die ihren Geburtstag mit Familie und Freunden auf dem Mundenhof feiert. Wie die kleinen Tiere sich fest an das Gitter klammern und mit den Besuchern zu kommunizieren scheinen, gefalle ihr besonders. Ihre Freundinnen pflichten ihr begeistert bei. Nur gestunken habe es ein wenig.

Inzwischen ist es dunkel geworden. Matthias Hiltmann führt die Gruppe zum Uhu-Gehege. Auf dem Weg dahin laufen die Besucher an einem Gibbonpärchen vorbei, welches eng umschlungen in der Dunkelheit auf einer Plattform sitzt. Die meisten anderen Tiere schlafen aber noch lange nicht: Überall schnattert und blökt es. Vor allem die Schreie eines Pfaus prägen die Geräuschkulisse. Auf einem Baum sitzend breitet er sein Gefieder aus. Kinder leuchten mit Taschenlampen in das dunkle Gehege der Uhus. "Er gibt Acht, dass seinem Weibchen nichts passiert ", erklärt Hiltmann den wachsamen Blick des Uhu-Männchens.

Ähnlich skeptisch reagiert ein ungarisches Steppenrind auf die späten Besucher. Der Bulle stellt sich schützend vor sein eine Woche altes Kalb und drängt es zurück zur Mutter. Auch die Weibchen lenkt er in den hinteren Teil der Grasfläche. Auf dem Weg zu den Kamelen ruft Matthias Hiltmann dazu auf, die Taschenlampen auszulassen: "Der Mond wird nun unsere Taschenlampe sein." Es ginge ihm darum zu zeigen, wie sich die Sinne bei Dunkelheit schärfen. Die Teilnehmer sollten bewusst darauf achten, was sie hören, riechen und sehen. Interessiert heben die Kamele ihre Hälse über den Zaun und lassen ihren Blick über die Menge schweifen. Mutige Besucher trauen sich, die Kamele mit Karotten zu füttern. Familie Laroque ist sich einig, dass dies das schönste Erlebnis an diesem Abend ist. Die Schnauze von Kamelen fühle sich ganz anders an als die von Pferden. "Ich wollte Ihnen den Mundenhof von einer anderen Seite zeigen", beendet Hiltmann die Führung im Licht des Mondscheins und lädt dazu ein, auch außerhalb der "Nacht der Umwelt" einmal den Mundenhof bei Dunkelheit zu besuchen.
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