Im Fokus ist das Spiel, nicht das Ergebnis

Der Deutsche Fußball-Bund reformiert den Jugendfußball: Erleben wir eine neue Ära der Nachwuchsförderung? .  

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E-Jugend-Nachwuchskicker aus Freiburg ...euen DFB-Regeln für den Jugendfußball.  | Foto: Michael Bamberger
E-Jugend-Nachwuchskicker aus Freiburg trainieren nach den neuen DFB-Regeln für den Jugendfußball. Foto: Michael Bamberger
Seit vielen Jahren steht der deutsche Fußball für großen Erfolg. Doch in den letzten Jahren hat sich das internationale Kräfteverhältnis verschoben und andere Länder haben aufgeholt. Um den deutschen Fußball wieder an die Spitze zu bringen und die Nachwuchsförderung zu verbessern, hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) eine umfassende Reform im Jugendfußball angekündigt.

Die Gründe für die Reform sind vielfältig. Einerseits hat Deutschland international nicht mehr die Erfolge erzielt, die man von der deutschen Elf jahrzehntelang gewohnt war, andererseits hat sich das Spiel selbst verändert: Schnelligkeit, Technik und taktisches Verständnis sind heute wichtiger denn je. Um international wieder mithalten zu können, ist eine Verbesserung und Veränderung der Nachwuchsförderung unerlässlich.

Die Änderungen basieren auf umfangreichen Analysen und Studien sowie dem Fachwissen von Trainern, Wissenschaftlern und anderen Experten. Die Reform ist schon im Gange und bereits in der Probephase. Aber offiziell wird sie erst 2024 in Kraft treten. Der DFB hat die besten Ansätze aus anderen Ländern und erfolgreichen Nachwuchsförderungsprogrammen zusammengetragen, um eine stabile Grundlage für die Reform zu schaffen. Die Entscheidungen wurden nicht über Nacht getroffen, sondern beruhen auf einer langfristigen Vision für die Entwicklung des deutschen Fußballs, heißt es.

Die Reform bringt eine Vielzahl von Veränderungen im Jugendfußball mit sich. Die Veränderungen betreffen ausschließlich die U6 bis U11. Eine der wichtigsten Änderungen betrifft die Spielregeln und die Spielfeldgröße. Es wird nun auf Minitore oder Jugendtore gespielt.

Das Tabellensystem, das zuvor in der E-Jugend (U10/U11) eine wichtige Rolle gespielt hat, fällt nun ganz weg. In der G-Jugend (U6/U7) wird in einem Zwei-gegen-Zwei oder Drei-gegen-Drei auf vier Minitore gespielt (auch "FUNiño" genannt). In der F-Jugend (U8/U9) wird ebenfalls ein Drei-gegen-Drei gespielt, aber auch ein Vier-gegen-Vier auf vier Minitore. Ein Fünf-gegen-Fünf auf zwei Jugendtore ist auch möglich. In der U10 wird Fünf-gegen-Fünf oder Sieben-gegen-Sieben gespielt, hier aber nur auf Jugendtore. Durch diese Änderungen sollen die Spielerinnen und Spieler mehr Ballkontakte haben und ihre technischen Fähigkeiten verbessern können. Um Kopfbälle zu vermeiden, wird der Ball flach gehalten, das heißt, es gibt keine Abstöße, keine Einwürfe und keine Ecken mehr, stattdessen wird immer eingedribbelt. Zudem wird der Fokus verstärkt auf das spielerische Element gelegt anstatt auf das Ergebnis. Das bedeutet, dass die Entwicklung der Spielerinnen und Spieler im Vordergrund steht, unabhängig von Siegen oder Niederlagen.

Durch die Reform erhofft sich der DFB eine nachhaltige Verbesserung der Nachwuchsförderung. Außerdem zielt die Reform auch darauf ab, die Persönlichkeitsentwicklung der Spielerinnen und Spieler zu fördern und ihnen wichtige soziale Kompetenzen zu vermitteln. Deshalb gibt es zum Beispiel keinen Schiedsrichter. Die Kinder sollen Streitigkeiten allein regeln und es gibt nur eine Spielbegleiterin oder einen Spielbegleiter, die zur Not einschreiten. Zudem sollen die jungen Talente eine bessere Grundlage für eine erfolgreiche Karriere im Profifußball erhalten, um ihre Träume realer zu machen.

Es gibt jedoch auch Herausforderungen und Kritik. Beispielsweise sagt, BVB-Boss und Präsidiumsmitglied beim DFB, Hans-Joachim Watzke, "es sei unfassbar und unnachvollziehbar" und fordert eine dringende Überarbeitung der Reform. "Demnächst spielen wir dann noch ohne Ball. Oder wir machen den eckig, damit er den etwas langsameren Jugendlichen nicht mehr wegläuft." Dieser Meinung sind noch viele andere wichtige und bekannte Gesichter im deutschen Fußball, wie der Trainer des 1. FC Köln, Steffen Baumgart, oder Dieter Hamann, ehemaliger Fußballprofi und heutiger Fußballexperte. Sie verstehen nicht, warum die jungen Spieler nicht mehr lernen, mit Niederlagen umzugehen, und warum das Ergebnis komplett vernachlässigt wird.

Doch Hannes Wolf, Sportdirektor des Nachwuchses beim DFB, stellt sich der Kritik entgegen. Warum regten sich erst jetzt, Jahre später, die Leute über Dinge auf, die schon seit Langem so seien und jetzt nur neu aufgegriffen würden. Er sagt: "Die neuen Spielformen verändern alles", sie würden jeden besser machen.

Die Frage, ob die Reform des DFB im Jugendfußball wirklich besser für die Spielerinnen und Spieler ist, kann noch nicht beantwortet werden, da man dies erst in fernerer Zukunft sehen kann. Die Reform des DFB im Jugendfußball wird schrittweise umgesetzt. Einige Änderungen sind bereits in Kraft getreten, während andere noch in Planung sind.
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