Ausflugstipp

Im Sealife in Konstanz gibt's Einblick ins Leben unter dem Meer

Ein Besuch mit Kindern im Sealife-Aquarium in Konstanz fördert Erstaunliches zutage.  

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Zum Schwärmen: Fische im Sealife Foto: Anita Fertl
Eine riesige Meeresschildkröte schwebt über uns hinweg, schlägt ihre Vorderflossenbeine wie ein Vogel seine Flügel. "Boah, ist die groß." Der Sohn staunt, Kopf im Nacken: "Ich kann kaum hingucken, mir wird gleich schwindelig." Und doch klebt der Blick auf der Unterseite des metergroßen Kolosses, der mühelos seine Bahn zieht, im Slalom vorbei an Haien und Rochen in der blauen Welt des Sealife-Aquariums in Konstanz.

Wie das geht, selbst die gittergemusterten Bäuche der Grünen Meeresschildkröten zu Gesicht zu bekommen? Ein acht Meter langer Acryltunnel, der durch das Rote-Meer-Becken führt, macht’s möglich. Das Becken, das im Laufe des Rundkurses durch Gucklöcher auch Blicke von oben auf Fisch (außerhalb) und Mensch (innerhalb der Röhre) eröffnet, ist der Höhepunkt des Aquariums mit insgesamt 3500 Tieren, verteilt auf zirka 35 Becken – und eingeteilt in Themenbereiche.

Los geht’s mit der Gletscherhöhle, wo, wer mag, seine Hände in kaltes, regional gar nicht mehr so ewiges Eis stecken kann. Die echte Eiswand symbolisiert die Gletscher als Ursprung des Rheins. Vom Gebirgsbach bis zum Bodensee zeigen die Becken zuerst die regionale Fischwelt, die jedoch dem Jüngsten nur ein ungerührtes: "Und wann wird’s bunt?" entlocken. In der Bucht der Seesterne, heißt die Antwort.

In die neue Themenwelt sind seit März 100 Seesterne eingezogen. Noch bis Dezember kleben die Stachelhäuter in Rot und Blau dort auf Scheiben und an Felsen, sind offensichtlich die Stars der Kinder: Zwei Mädchen krabbeln in einen mit Aquarium abgetrennten Tunnel, die Nasen an der Scheibe. "Siehst du, ob der Augen oder einen Mund hat?" "Nö, Fehlanzeige." Kein Wunder. Denn was die Mädchen (noch) nicht wissen: Seesterne "sehen" mit den Armen und haben fragwürdige Tischmanieren: Ihr Schnecken-Lieblingsessen umwickeln sie mit ihren Armen, stülpen durch ihre Mundöffnung an der Unterseite den Magen nach außen und ziehen ihn dann samt Schneckennahrung wieder zurück in den Körper.

Weiteres Wissenswertes steht auf Tafeln geschrieben und an Exponaten lässt sich ertasten, warum Seesterne auch Stachelhäuter genannt werden. Echten Körperkontakt gibt’s am Berührungsbecken, das eine Pfadfindergruppe in Beschlag nimmt und sich anstellt zum Seesterne streicheln. "Komm endlich weiter, ich will noch vor der Gruppe bei den Piranhas sein", sagt Junior ungeduldig und rennt zum Themenbereich Regenwald vor.

Dort dümpeln die Piranhas schwarmweise mit goldgesprenkelten Schuppen düster und stoisch vor sich hin, sehen mit ihren vorgeschobenen Unterkiefern eher sauer als gefährlich aus. Sind sie tatsächlich so gefräßig wie ihr Ruf? Eine in Stücke geschnittene Forelle bekommen sie am Tag, mehr nicht, erklärt Mitarbeiter Janis. "Wir könnten auch eine halbe Kuh reinhängen, aber dann geht der Konkurrenzkampf los, denn jeder Schwarm hat eine Rangfolge. Sie würden sich gegenseitig beißen und fressen und hinterher hätten wir nur noch den halben Schwarm." Aha. Wie beruhigend. Aber: "Offiziell nennt man die Piranhas auch die Gesundheitspolizei, denn sie fressen verletzte, kranke, verseuchte und tote Tiere. Ich als Unverletzter könnte reinspringen und würde nicht einen Bissen abkriegen, weil sie dann völlig harmlos, sehr scheu und schreckhaft sind", erklärt Janis.

Ausprobieren wollen wir das lieber nicht. Von der Antarktiswelt, in der zehn quirlige Eselspinguine watscheln oder akrobatische Kapriolen tauchen, gehen wir zum eingangs erwähnten Tunnel mit seinen Haien, Rochen und den Grünen Meeresschildkröten. "Was, schon durch?", fragt Junior schließlich erstaunt, der vor lauter Gruppenkoller kaum Zeit für die vielen kuriosen Tiere hatte. Dank Tagesticket lässt sich das aber nachholen. Doch erst einmal geht es raus an den See – und wer weiß, vielleicht sehen wir dort noch ein paar Fische mehr.

Weitere Infos: Sealife Konstanz, Hafenstraße 9, täglich 10 bis 17 Uhr, 17,75 Euro, Kinder ab 3 Jahren 12,95 Euro, Onlinetickets gibt’s bis zu 40 Prozent günstiger unter http://www.visitsealife.com/de-de/

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