Wir freuten uns auf eine entspannte Reise mit dem Zug. Wir, das sind eine Mutter und drei Kinder, die von Bad Säckingen nach Plauen reisen wollten. Bis Ulm klappte alles wie nach Plan. Im reservierten Abteil, an der Spitze des Zuges, machten wir es uns gemütlich. Bis zum nächsten Umstieg waren es noch drei Stunden. Wir fuhren los. Und plötzlich: ein Quietschen, eine Notbremsung. Am Kopf des Triebwagens knallte es. Wir wurden aus den Sitzen gerissen und unter dem Wagen rumpelte es. Zitternd kam der Zug zum Stehen. Wir waren alle hellwach! In der Dämmerung stand der Zug nun auf offener Strecke. Dann eine Durchsage: "Meine sehr verehrten Damen und Herren. Wir hatten gerade einen Personenschaden. Bitte sehen Sie nicht aus den Fenstern und steigen Sie nicht aus."
Sofort drängten sich Fahrgäste mit ihren Handys an die Fenster. Erst nach einer halben Stunde kamen Rettungskräfte. Nach einer gefühlten Ewigkeit ging es weiter – und zwar rückwärts. Im Nirgendwo mussten wir aussteigen. Ein Mitarbeiter schrieb unser Ticket um, so dass wir einen Regio-Express nach Bayreuth nehmen konnten. Das war der einzige Zug, der an diesem Abend in unsere Richtung fuhr. Um halb ein Uhr in der Nacht kamen wir in Bayreuth an. Endstation. Weit und breit war kein Bahnmitarbeiter, der uns hätte Auskunft geben können. Wir waren gezwungen, die restliche Fahrt durch Bekannte zu organisieren. Meine Mutter steigt seither in keinen Zug mehr.
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