Kommunale Infrastruktur
In Dachsberg wird das Ehrenamt noch gelebt
Mit einem großen Fest ist das neue Feuerwehrhaus der Abteilung Dachsberg-Süd in Vogelbach eingeweiht worden. Bürgermeister Bücheler lobt die Eigeninitiative der Feuerwehr.
Mi, 11. Jun 2025, 9:00 Uhr
Dachsberg
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Gleich zu Beginn gab es einen ungeplanten Einsatz zu bewältigen, denn pünktlich zur Eröffnung um 11 Uhr prasselte ein Regenschauer auf die sich soeben zur musikalischen Begrüßung formierende Trachtenkapelle Dachsberg herab, so dass die Musikerinnen und Musiker schnell ihre Instrumente in der neuen Fahrzeughalle in Sicherheit bringen und die Feuerwehrmänner für die Trachtenkapelle vor der Fahrzeughalle ein Zelt aufbauen mussten.
Mit halbstündiger Verspätung konnten dann die Gäste in der vollen Fahrzeughalle vom Dachsberger Gesamtkommandanten Michael Denz begrüßt werden, und mittlerweile zeigten sich auch bereits wieder die ersten blauen Flecken am Himmel und die ersten Kinder wagten sich wieder auf die Hüpfburg. Denz ließ die Entstehungsgeschichte des neuen Feuerwehrgerätehauses nochmals Revue passieren, angefangen von der Bedarfsermittlung, die ergeben hatte, dass ein Ersatz für die bestehenden Gebäude notwendig werden würde, über den Planentwurf, die Beantragung der Zuschüsse, die Problematik beim nötigen Grundstückserwerb, die in Bezug auf die Zufahrt nochmals eine Umplanung erforderlich machte, die Neuausschreibung aufgrund der enorm gestiegenen Preise bis zum letztlich auf das Frühjahr 2024 verschobenen Baubeginn. Durch den Mut zur Neuausschreibung und die großartige Eigenleistung der Feuerwehr konnten schließlich 140.000 Euro eingespart werden. Mit Kosten von 1,13 Millionen bei einer Fachförderung von 142.200 Euro und der Förderung durch den Ausgleichstock in Höhe von 700.000 Euro entstanden schließlich im Anbau zwei neue Fahrzeughallen mit Werkstatt, Büro und Lagerraum sowie im Bestandsgebäude die Umkleideräume mit Dusche und WC, ein Jugendraum sowie im Obergeschoss weitere sanitäre Anlagen und der Schulungsraum, der auch von den örtlichen Vereinen genutzt werden kann.
Mit der für Ende 2025 geplanten Lieferung des neuen Fahrzeugs und nach der Fusionierung der Abteilungen Urberg und Wittenschwand zu Dachsberg Nord sowie von Wilfingen und Wolpadingen zu Dachsberg Süd ist die Dachsberger Feuerwehr dann mit vier Einsatzfahrzeugen und 86 Aktiven, davon 45 Atemschutzträger, 20 Gruppenführer und vier Zugführer, optimal aufgestellt. Auch Dachsbergs Bürgermeister Stephan Bücheler sprach daher von einem Tag der Freude und des Stolzes auf das Erreichte, erwähnte indes auch die große Herausforderung für eine Flächengemeinde wie Dachsberg, mit der Notwendigkeit zweier Standorte bei geringen Steuereinnahmen, eine solche Aufgabe zu stemmen. Dank der großen Eigeninitiative und des in die umliegende Handwerkerschaft gesetzten Vertrauens sei es gelungen, die Kosten im Griff zu behalten. "Hier wird Ehrenamt noch gelebt, unsere Gemeinde ist besonders", erklärte Bücheler, bevor er als Mitglied der Einsatzabteilung Nord als Geschenk zum Einweihungstag der Einsatzabteilung Süd eine große Wanduhr überreichte.
Kreisbrandmeister Dominik Rotzinger erinnerte daran, wie rasant sich gerade in den letzten Jahren die Feuerwehrwelt verändert hat und damit die Notwendigkeit einer zeitgemäßen Ausstattung erforderlich macht. Und er beglückwünschte die Dachsberger Feuerwehr, diese Herausforderung gemeistert und mit dem neuen Feuerwehrgerätehaus ein schlagkräftiges, verlässliches Fundament geschaffen zu haben.
Die Landtagsabgeordnete Daniela Evers sprach in ihrem Grußwort davon, es sei von einer kleinen Feuerwehr die Rede gewesen, aber klein sei , gemessen an der Einwohnerzahl von Dachsberg, doch wohl sehr relativ zu sehen, sodass sie lieber von einer "großen kleinen Feuerwehr" spreche, einer Feuerwehr mit Mut zur Neuregelung von Strukturen und zur Finanzierung von Herausforderungen.
Die Trachtenkapelle Dachsberg spielte zum Mittagessen auf, die Frauengemeinschaft Hierbach bot im Obergeschoss ein reichhaltiges Kuchenbüffet an, um 15 Uhr gab es eine kleine Vorführung der Jugendfeuerwehr und um 16 Uhr erteilte Pfarrer Jan Grzeszewski dem neuen Gebäude noch den geistlichen Segen.