In Graz gibt es das erste Hospiz für Wohnungslose in Europa
Wenn Obdachlose sterben, sind sie oft allein. Im europaweit ersten Hospiz für Wohnsitzlose in Graz werden sie auf ihrem letzten Weg begleitet. Die Geschichte eines Bewohners.
Sie verstanden sich gut: die 24-Stunden Pflegerin Anette Erdelji und Hospizbewohner Hans Mitterbacher. Foto: Sascha Montag/Zeitenspiegel
Sie waren verabredet. Doch Hans Mitterbacher ist nicht da. Seit mehr als einer Stunde warten drei Frauen im kleinen Büro des Hospizes auf ihn. Er weiß, dass er Visite hat. Doch statt nach seiner Bestrahlung im Krankenhaus direkt zurückzukehren, geht er spazieren. Spazieren, das heißt für ihn: Früher oder später im Wirtshaus "Zu den drei goldenen Kugeln" zu landen, nur wenige hundert Meter vom Hospiz entfernt. Dort trinkt er Bier, raucht. Ärztin und Pflegerinnen werden sitzengelassen für Dinge, die Mitschuld an seinem gesundheitlichen Zustand tragen. "Das passiert", sagt Desiree Amschl-Strablegg. Die 45-Jährige leitet das Team der Palliativpflege im Vinzi-Dorf-Hospiz in Graz. Es ist Europas erstes und bisher einziges für obdachlose ...