USA wollen Atomwaffen testen

US-Präsident Donald Trump will Ansehen und Schlagkraft des US-Militärs erhöhen. Jetzt kündigt er Atomwaffentests an, obwohl jahrzehntelang ein Moratorium galt. Russland droht mit einer Reaktion.  

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US-Präsident Donald Trump hat den sofortigen Beginn neuer Atomwaffentests angekündigt. Er begründete das in einem Post auf der Plattform Truth Social mit den Testprogrammen anderer Länder. Er habe das jüngst in Kriegsministerium umbenannte Verteidigungsministerium angewiesen, Tests "auf gleicher Basis" vorzunehmen. Um welche Art Tests es sich handeln soll und welche Waffen getestet werden sollen, blieb zunächst offen.

Die Ankündigung des US-Präsidenten kam nur kurz vor einem Treffen mit Chinas Präsidenten Xi Jinping in Südkorea. Die USA und China sind wie auch Russland etablierte Atommächte, genauso Großbritannien und Frankreich. Auf dem Rückflug Trumps nach Washington sagte er auf die Frage einer Journalistin, was ihn veranlasst habe, die Ankündigung direkt vor dem Treffen zu platzieren, dass das mit "anderen" zu tun habe – er nannte aber keine Ländernamen.

Angesprochen fühlte sich aber die Atommacht Russland, die zuletzt immer wieder über erfolgreiche Tests ihrer Waffen berichtet hatte – aber ohne Atomsprengköpfe. Dabei hatten Vertreter Moskaus geprahlt, dass der strategische Marschflugkörper Burewestnik und die neue Unterwasserdrohne Poseidon, beide mit nuklearem Antrieb, in der Lage seien, ganze Städte zu zerstören.

Kremlsprecher Dmitri Peskow stellte klar, dass es sich nicht um Atomtests gehandelt habe. Moskau hoffe, dass Trump darüber korrekt informiert worden sei, sagte er. Zugleich erinnerte Peskow an frühere Warnungen von Kremlchef Wladimir Putin, nach denen Russland ebenfalls wieder die Tests aufnehmen werde, wenn die USA das täten.

Trumps Äußerungen werden in Russland auch als Chance gesehen, dass beide Nuklearmächte nun vorrangig über Abrüstungsverträge und weniger über Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine reden. Trump sagte auch, dass er gerne eine Denuklearisierung sehen würde. Man spreche mit Russland darüber, sagte er. China würde – wenn man etwas unternähme – hinzugezogen werden.

Der atomare Abrüstungsvertrag New Start, das letzte große Rüstungskontrollabkommen zwischen den USA und Russland, läuft im Februar 2026 aus. Es gibt bislang keine Verhandlungen über eine Nachfolgeregelung. New Start sieht eine Reduzierung der Atomsprengköpfe und der Trägersysteme vor.

Die USA hatten zuletzt 1992 einen Atomwaffen getestet. Sie haben sich gemeinsam mit Russland und China bislang an ein seit Jahrzehnten bestehendes Moratorium für unterirdische Atomexplosionen gehalten. Sollten die USA nun erstmals seit mehr als 30 Jahren erneut Atomwaffentests vornehmen, könnten andere Atommächte folgen.
Schlagworte: Donald Trump, Dmitri Peskow, Wladimir Putin
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