Kommunale Finanzen
In Utzenfeld fallen die Gewerbesteuereinnahmen sehr viel höher aus, als erwartet
Utzenfeld wird dieses Jahr wohl deutlich mehr Gewerbesteuern einnehmen als geplant – dank gut laufender Betriebe. Investiert wird im nächsten Jahr unter anderem in die Sanierung der Gemeindehalle.
Do, 11. Dez 2025, 19:00 Uhr
Utzenfeld
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Der Utzenfelder Bürgermeister Martin Wietzel kommentiert die Haushaltsplanungen seiner Gemeinde für das kommende Jahr auf Nachfrage so: "Wir haben einen soliden Haushalt, der es uns ermöglicht größere Projekte anzugehen." Meike Schelshorn, stellvertretende Rechnungsamtsleiterin im Gemeindeverwaltungsverband (GVV), stellte dem Gemeinderat am Mittwochabend ihre Kalkulationen vor. Nach derzeitigem Stand wird Utzenfeld 2025 800.000 Euro mehr Gewerbesteuern einnehmen als ursprünglich geplant. "Wir haben hier richtig gut laufende Baubetriebe und Industrieunternehmen", freut sich Wietzel über die guten Einnahmen. Damit wird sich das geplante negative Ergebnis von minus 95.000 Euro wohl in ein sattes Plus verwandeln. Ein Plus von 6.000 Euro kann auch der Forst 2025 erwirtschaften. Zwar liegen die Erträge aus dem Holzverkauf niedriger als geplant, geringere Holzerntekosten verbessern die Bilanz jedoch.
Die höheren Einnahmen führten allerdings, so Schelshorn, zu höheren Ausgaben. Für die Gewerbesteuerumlage müssen die Utzenfelder bereits 2025 mehr Geld ausgeben, 2027 führen die hohen Gewerbesteuereinnahmen dazu, dass die Kreisumlagen sowie die Ausgaben für den Finanzausgleich steigen. Schließlich wird die Gemeinde Utzenfeld im Jahr 2026 keine Schlüsselzuweisungen mehr erhalten, sondern nur eine Investitionspauschale von 67.500 Euro.
Das negative Ergebnis 2026 soll aus Überschüssen gedeckt werden können
Für das Jahr 2026 plant Schelshorn wieder ein negatives Ergebnis ein. Mit einem Defizit von knapp 130.000 Euro soll das kommende Jahr nach derzeitigem Stand abschließen. Der Minusbetrag könne jedoch, so Schelshorn, problemlos mit den Überschüssen des ordentlichen Ergebnisses gedeckt werden. Grund für das voraussichtliche Defizit sind die höheren Ausgaben aufgrund der gestiegenen Gewerbesteuereinnahmen, außerdem Unterhaltsaufwendungen, zu denen die Gemeinde gezwungen sei. So muss ein Fels gesichert werden, der abstürzen könnte: 90.000 Euro sind dafür eingeplant. Auch der Verbindungsweg zwischen Königshütte und Utzenfeld soll aufwändig saniert werden, da er abzurutschen droht. 25.000 Euro soll diese Maßnahme kosten.
"Wir haben 2025 sehr viel Geld in Sanierungen investiert", betont Bürgermeister Wietzel und nennt vor allem das Rathaus und das Dach der Lagerhalle beim Feuerwehrhaus. Größere Investitionen sind auch für 2026 geplant: 700.000 Euro will sich die Gemeinde die Kernsanierung der Gemeindehalle kosten lassen. Das Dach soll statisch ertüchtigt und wärmegedämmt werden. Für 70.000 Euro will die Kommune eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der gemeindeeigenen Lagerhalle errichten. Wärmegedämmt werden soll schließlich auch die Sporthalle, "wenn wir Glück haben und unser Förderantrag genehmigt wird", kündigt Wietzel an.
Utzenfeld ist die reichste Gemeinde im GVV Schönau
Utzenfeld hat schon lange Wembach als reichste Gemeinde im Gemeindeverwaltungsverband Schönau abgelöst. Gut zwei Millionen Euro soll es laut Plan zum Ende des Jahres 2025 besitzen. Zum Ende des nächsten Jahres soll der Betrag voraussichtlich auf 1,2 Millionen sinken, liegt damit aber noch immer weit über der gemäß Gemeindeverordnung geforderten Mindestliquidität von 47.000 Euro.
Der Gemeinderat stimmte den Haushaltsplanungen einstimmig zu.