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Unternehmen im Blick

Investition und Innovation bei Endress+Hauser

  • Fr, 10. Juni 2022, 10:07 Uhr

Anzeige Seit fast 70 Jahren entwickelt und produziert Endress+Hauser Messtechnologien für die industrielle Verfahrenstechnik. Im Wiesental hat eines der größten Bauvorhaben der Firmengeschichte gestartet.

Die Gebäude von Endress+Hauser in Maulburg sind von der Bundesstraße 317 aus nicht zu übersehen. Foto: Endress + Hauser
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Nächstes Jahr feiert Endress+Hauser ein rundes Jubiläum, der Hersteller von Geräten und Dienstleistungen für Prozesstechnik und Automatisierung wird 70 Jahre alt. Weltweit zählt das Unternehmen mittlerweile mehr als 15 000 Mitarbeitende. Rund 2000 von ihnen arbeiten am Standort in Maulburg, einer Gemeinde im Wiesental, die auf halbem Weg zwischen dem Feldberg und Basel liegt.

Wer die Strecke mit dem Auto fährt, kann das Firmengelände nicht übersehen: Direkt an der Bundesstraße 317 befinden sich große Produktionshallen und Bürogebäude sowie ein 20 Meter hohes Parkhaus. Auf diesem Areal entwickelt und fertigt Endress+Hauser Geräte, die Füllstand und Druck in Automatisierungsanlagen messen.

Die Kunden kommen aus der Chemie- und Pharmaindustrie oder der Öl- und Gasbranche, Brauereien und Lebensmittelproduzenten nutzen die Messinstrumente, Kläranlagen, Kraftwerke und die Energiewirtschaft ebenso. In den Anfangsjahren war Maulburg der Hauptsitz von Endress+Hauser, allerdings noch in kleinerem Maßstab. Den Gründern Georg H. Endress und Ludwig Hauser diente ein einstöckiges Häuschen am Ortsrand als Firmenzentrale.

Längst befindet sich der Stammsitz der Unternehmensgruppe im schweizerischen Reinach, knapp 30 Kilometer südwestlich von Maulburg. Der Standort im Wiesental hat dennoch nicht an Bedeutung verloren. Im Gegenteil.

Nachdem Produktionsmöglichkeiten und Infrastruktur gerade erst für 46 Millionen Euro ausgebaut wurden, investiert Endress+Hauser in Maulburg in einem weiteren Schritt 75 Millionen Euro. "Campus 2030+" heißt das Großprojekt. Ein ganzheitliches Konzept, das in den kommenden Jahren umgesetzt werden soll.

Das Vorhaben wird den Standort sichtbar verändern. In einem neuen Gebäude soll ein Tagungs- und Kundenzentrum entstehen. Der zukünftige Mittelpunkt des Campus wird dann eingebettet in eine Parklandschaft. Zur Bundesstraße hin werden die gesamte Produktion und die Logistik gebündelt, die Südseite des Campus ist für Büroräume und Labors reserviert.

"Im Campus 2030+" spiegeln sich unsere Haltung und Ansprüche", sagt Peter Selders, der Geschäftsführer von Endress+Hauser Level+Pressure. "Wir wollen uns nicht zu sehr auf die Erfolge der Vergangenheit verlassen, sondern unsere Prozesse weiter optimieren und vor allem auch neue Wege gehen. Mit der Investition legen wir den Grundstein dafür, unsere Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern."

Die vorwärtsgewandte Haltung macht sich an mehreren Stellen im Unternehmen bemerkbar und hat sich bereits ausgezahlt. Im vergangenen Jahr ist Endress+Hauser Level+Pressure zu einem der 100 innovativsten Mittelstandsunternehmen Deutschlands gewählt worden. Unter anderem sorgt ein frisch gegründetes Innovation Lab dafür, dass die von Selders beschriebenen "neuen Wege" konsequent beschritten werden.

Aus der Abteilung, intern xTRACK genannt, sind bereits zwei Neuentwicklungen hervorgegangen: Ein Gerät, mit dem Brauereien den Gärprozess ihres Biers in Echtzeit nachverfolgen können, ist mit dem AMA-Innovationspreis prämiert worden.

Und das System Floodlight, das anhand von Sensordaten und einer künstlichen Intelligenz Überschwemmungen vorhersagt, hilft beim Schutz vor der wachsenden Hochwassergefahr. Während die Bauarbeiten für den "Campus 2030+" bereits begonnen haben, wurde die im Jahr 2020 abgeschlossene Erweiterung kürzlich eingeweiht. Zwar pandemiebedingt mit mehreren Jahren Verspätung, nun aber – so ist es bei Endress+Hauser Tradition – auch mit einem großen Familienfest. Alle Mitarbeitenden mitsamt ihren Angehörigen waren dazu eingeladen. "Auf die Investition in unseren Standort sind wir stolz, das wollten wir mit allen feiern", sagt Peter Selders. "Als Familienunternehmen ist es uns wichtig, auf diese Weise Gemeinschaftsgefühl zu pflegen."

Weitere Informationen: www.de.endress.com

Dossier: Unternehmen im Blick

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 18. Juni 2022: PDF-Version herunterladen

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