Ipads kommen, Tafel bleibt

Die Gemeinde Friesenheim will Fördermittel nutzen, um für Schulen Smartboards und iPads zu kaufen.
FRIESENHEIM. Die Friesenheimer Schulen werden mit Smartboards und iPad-Klassensätzen in den kommenden zwei Jahren digital aufgerüstet. Finanziert werden die Ausgaben von 508 700 Euro größtenteils durch Mittel von Land und Bund. Der Gemeinderat soll kommenden Montag die Anschaffungen und die Beantragung der Zuschüsse beschließen.
Vielseitigkeit war ein wichtiger Auswahlaspekt
Wichtig bei der Auswahl der Medienausstattung sei die Vielseitigkeit gewesen, heißt es in der Beschlussvorlage für den Gemeinderat. Daher werden nun in allen Schulen Smartboards, interaktive Tafeln, die mit Berührungen steuerbar sind, und iPads angeschafft. "Das iPad vereinigt Funktionen verschiedener Geräte auf sich, kann beispielsweise als Kamera, Overhead-Projektor oder zur Aufnahme von Audio- und Video-Dateien eingesetzt werden", so die Vorlage. Damit wollen die Schulen aber ausdrücklich keine Tablet-Klassen schaffen, sondern eine "sinnvolle Ergänzung der Medienausstattung".
Auch die klassischen Tafeln sollen nicht von Smartboards verdrängt, sondern beibehalten werden. Außerdem sollen 2020 die Grundschulen Friesenheim und Heiligenzell sowie die Real- und Werkrealschule flächendeckend mit stabilem WLAN versorgt sein.
Bei der Bildungsplanreform 2016 ist unter anderem die "Leitperspektive Medienbildung" eingeführt worden. Medienthemen wie Mediengesellschaft, Jugendmedienschutz, Information, Persönlichkeits- und Datenschutz sollen in den Unterricht einfließen. Dafür müssen bestimmte Grundvoraussetzungen gegeben sein: Breitbandanschluss, stabile WLAN-Infrastruktur, mobile Endgeräte sowie qualifizierte Lehrkräfte. Bestimmte Lerninhalte wie die IT-Grundausbildung oder das Erlernen von Programmiersprache sollen ebenfalls nicht unter den Tisch fallen. Um die digitale Infrastruktur an Schulen zu stärken, hat der Bund im Digitalpakt fünf Milliarden Euro vorgesehen. Wie viel die Gemeinden jeweils davon abrufen können, hängt von den Schülerzahlen ab. Für Friesenheim wäre die Höchstsumme an Fördermitteln 439 200 Euro.