Hip-Hop-Festival
"Jam Down South": Tanzen eröffnet Jugendlichen neue Perspektiven
Die Tänzerinnen tragen Hot Pants, schwarze Fliegen und nur aufgrund der kurzen Probenzeit keine High Heels: Die sieben 14- bis 20-Jährigen der Dance-Crew „Hitech“ präsentieren sich in ihrer Power-Performance mal sexy, mal in lässig-provokanter „Willst-du-was?“-Attitüde.
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Sie sind eine der Streetdance-Gruppen, die am Samstag beim Hip-Hop-Festival "Jam Down South" im Haus der Jugend am Tanzwettbewerb teilnahmen. Und sie räumten zu Recht den ersten Platz ab.
Und auch kein Geld: Pascal Nkongo (24), der moderiert, erzählt, dass die meisten Tänzer aus sozial schwachen Familien kommen, ganz wie in den Anfängen des HipHop Mitte der 70er in New York. Dort begannen Jugendliche, die Straße statt für Bandenkämpfe als Tanzfläche zu entdecken. "Durch das Tanzen können sie Aggressionen abbauen, negative Energie in positive verwandeln", sagt Pascal Nkongo. So hat er es auch selbst erlebt: "Früher habe ich auf der Straße rumgelungert, war in irgendwelche Schlägereien verwickelt, habe geklaut. Seit ich tanze, habe ich gar keine Zeit und Lust, meine Aggressionen woanders rauszulassen. Durch das Tanzen habe ich mich total geändert."
Er macht sowohl "Shows", also Gruppenauftritte, als auch "Battles". Dabei stehen zwei Tänzer auf der Bühne, jeweils einer ist in Aktion. Bei "Jam Down South" erstrecken sich die Battles bis in die Nacht: DJ ShamPoo lässt House, Hip Hop oder Breakdance-Musik aus den Boxen wummern. Und während sich die Tänzer mit absoluter Körperbeherrschung und der Elastizität von Schlangenmenschen drehen, fallen lassen, artistische Einlagen bieten, "die Musik leben", wie einer es formuliert, überträgt sich die Stimmung auf das Publikum.
Dieses könnte zahlreicher vertreten sein – auch für die angebotenen Workshops fanden sich zu wenige Teilnehmer. Für Organisatorin Ronja Posthoff vom Jugendbüro zählt jedoch, "dass die, die da sind, ihre Leidenschaft ausleben können". Ein Fazit dieses ersten Hip-Hop-Festivals, das Jugendliche sich gewünscht hatten, möchte sie noch nicht ziehen. Doch nicht nur der zuschauende David Retzel (28) findet die Veranstaltung eine gute Idee.
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