Jazz, Lesungen und Kammermusik bei den Kulturtagen in Merdingen

Die Merdinger Kulturtage finden zum 35. Mal in der historischen Zehntscheune in Merdingen statt. Das Merdinger Kunstforum eröffnet die Kulturtage am Sonntag, 29. Juni, um 11 Uhr mit einer Vernissage des Künstlers Nol Hennissen. Die Ausstellung mit dem Titel "Meanwhile" wird bis zum Sonntag, 27. Juli, die weiteren Konzerte und Veranstaltungen an den vier Juli-Wochenenden der Kulturtage begleiten, teilt das Merdinger Kunstforum mit.

Nol Hennissen, der seit 33 Jahren in Deutschland lebt und kürzlich von Berlin nach Freiburg gezogen ist, zeigt in der Ausstellung Arbeiten aus den vergangenen Jahren. Der gebürtige Niederländer unterrichtet an der Universität Duisburg-Essen und an der Pädagogischen Hochschule in Freiburg. Laut Kunstforum spielen in seinen Werken Zeit und Raum eine zentrale Rolle, ebenso wie Licht, wie bei seinen Wandarbeiten aus Aluminium zu sehen sei. Eine der Arbeiten werde durch Kunstlicht durchleuchtet, sodass ihr Abbild an der Stirnwand der Zehntscheune sichtbar wird. Fließender und rieselnder Sand soll Zeit erfahrbar machen, ein "Pas de deux" für zwei Linsen laufe als kleine Filmarbeit. Antje Lechleiter führt in die Ausstellung ein.

Samstag, 5. Juli, 20 Uhr: JMO

Neben der Ausstellung sind weitere Veranstaltungen geplant. Am Samstag, 5. Juli, um 20 Uhr, tritt das "Magische Trio – JMO" auf. Die Musik von JMO, bestehend aus Jan Galega Brönnimann, Moussa Cissokho und Omri Hason, soll die Kunst des Geschichtenerzählens wieder aufleben lassen. Der perlend klare Klang der Kora, einer afrikanischen Stegharfe mit 22 Saiten, trifft auf die sonoren, rauchigen Töne der Bassklarinette und werde von Omri Hasons mit verschiedenen Perkussionsinstrumenten unterstützt. Das Zusammenspiel der drei Musiker besticht durch schöne Melodien und Rhythmik.

Sonntag, 6. Juli, 11 Uhr: Lesung

Am Sonntag, 6. Juli, um 11 Uhr, findet eine musikalische Lesung aus Virginie Despentes' "Das Leben des Vernon Subutex" statt. Renate Obermaier und Heinz Spagl berichten, unterstützt von Thomas Wenk am Kassettenrecorder, aus dem Leben des Schallplattenhändlers Vernon Subutex. Die musikalische Umrahmung solle nicht die im Roman aufgeführten Musiktitel wiedergeben, sondern eine Ahnung von Vernon Subutex' DJ-Fähigkeit vermitteln.

Samstag, 12. Juli, 20 Uhr: Souls

Murat Coskun (Rahmentrommel) und Beatriz Picas (Cello/Gesang) verbindet ihre große Leidenschaft für die Musik, die zwischen den Welten und Stilen entsteht. Coşkun und Picas scheinen eins mit ihren Instrumenten zu sein und hauchen ihren Kompositionen ihr eigenes Leben ein. Ihre türkischen und portugiesischen Wurzeln sind als Resonanzboden der gemeinsamen Kompositionen zu spüren.

Samstag, 19. Juli, 20 Uhr: Larceny

Die Band Larceny zeigt am Samstag, 19. Juli, um 20 Uhr, Stücke aus ihrem aktuellen Album "Crosscurrent". Die Kompositionen der fünf Musiker reichen von Jazz und Pop über HipHop bis hin zur freien Improvisation und Neuer Musik. Die Band, die es seit 2021 gibt, kann der Mitteilung zufolge bereits auf erste internationale Erfolge verweisen. Der Titel "Cheap Sheep" sei in die Musikdatenbank von "Radio Swiss Jazz" aufgenommen worden.

Samstag, 26. Juli, 20 Uhr: Ensemble

Am Samstag, 26. Juli, um 20 Uhr spielt das Ensemble L’Éphémère mit Blockflöte, Violine, Cello, Cembalo und Percussion Werke von Matteis, Händel und Playford. Das Repertoire an Trio-Kammermusik und deren spezifische Bearbeitungen für Blockflöte sei eine zentrale Aktivität des Ensembles. Sie hätten sich die Freiheit genommen, einige der damals üblichen zweiten Stimmen zu schreiben und der Blockflöte verschiedene musikalische Funktionen zuzuweisen, heißt es in der Mitteilung.

Merdinger Kulturtage: Sonntag, 29. Juni, bis Sonntag, 27. Juli, 18 Uhr in der Zehntscheune, Langgasse 16, Merdingen. Abendkonzerten kosten 15 Euro, ermäßigt zwölf Euro, zur Matinee am Sonntag, 6. Juli, zehn Euro. Reservierungen können über die Homepage des Kunstforums vorgenommen werden: www.merdinger-kunstforum.de/reservieren.