Jeder Gedanke endet mit dem Wörtchen "bald"

BZ-SERIE "Tagebuchsommer" Teil IX: Die Journalistin Helga G. macht Pläne für die Zeit nach ihrer Haft – und kommt schließlich tatsächlich frei.  

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Nach dem Schock, bei der ersten Amnestie vom Januar 1954 nicht dabei gewesen zu sein, fügt sich Helga G. so gut es geht, weiter in ihre Gefangenschaft. Die Briefe an die Familie, aus denen die BZ in Kooperation mit dem Deutschen Tagebucharchiv in Emmendingen zitiert, sind jedoch voller Sehnsucht und Ungeduld. Noch einmal, im Mai 1956, wird Helga G. verlegt, nach Halle. Dort wird sie eines Tages aufgerufen, erhält eine Fahrkarte nach Berlin und ist frei.

JULIBRIEF 1955 BRANDENBURG /HAVEL
Geliebtes Mutting, süßes Lüttikind!
Eben ist Post verteilt worden – für mich nichts! So muß ich wieder ohne Briefkontakt schreiben. Ach einmal wieder soviel schreiben dürfen, soviel ich will und wohin ich will! Alles unentwegt brennende Sehnsüchte, Wünsche, die sich immer wiederholen. Weißt Du, man kommt sich immer ...

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