Jugendbeteiligung
Jugendliche der Hans-Thoma-Schule Laufenburg diskutieren bei Jugendkonferenz
50 Jugendliche der Hans-Thoma-Schule in Laufenburg diskutieren bei der Jugendkonferenz Klima, Sicherheit und lebenspraktischen Unterricht. Ergebnisse sollen in die Landesjugendkonferenz einfließen.
Do, 11. Dez 2025, 20:30 Uhr
Laufenburg
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50 Schülerinnen und Schüler der Hans-Thoma-Schule Laufenburg haben sich an den Jugendkonferenzen des Kultusministeriums beteiligt. Unter dem Motto "Deine Stimme zählt" diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Jahrgangsstufen 8 bis 10 der Real- und Werkrealschule im World-Café-Format über Themen, die Jugendliche bewegen. Das teilt Schulleiter Fabian Zoller-Wunderlich mit. Es war die zweite Veranstaltung dieser Art an der Schule. Moderiert wurde sie von Schülersprecher Nils Kammerer sowie Giada Cella, Chiara Ciarmiello, Tino Sorisi und Julian Ekert. Die fünf Schülerinnen und Schüler nahmen zuvor an einer Moderatorenschulung durch die Jugendstiftung Baden-Württemberg teil und sammelten selbst im vergangenen Jahr bereits Erfahrung als Delegierte an der Landesjugendkonferenz in Stuttgart.
An zehn Thementischen hielten die Jugendlichen zu jedem der Diskussionsschwerpunkte konkrete Forderungen an die eigene Schule, die Kommune und das Land Baden-Württemberg fest. Die formulierten Wünsche wurden dokumentiert und fließen zusammen mit den Ergebnissen der Jugendkonferenzen an anderen Schulen als Beratungsgrundlage in die Landesjugendkonferenz ein, die im Juli wieder in Stuttgart stattfinden wird. Die Zahl der regionalen Jugendkonferenzen ist in diesem Schuljahr durch das Kultusministerium von 70 auf 150 deutlich erhöht worden.
Jugendliche formulieren Forderungen zu Schule und Klima
Zu den Forderungen der Laufenburger Jugendlichen gehörte, Schule und Unterricht lebenspraktischer auszurichten. Dazu sollten ihrer Meinung nach mehr Informationen über den Umgang mit Geld, das Erstellen der Steuererklärung und die sinnvolle Nutzung von KI gehören.
Beim Thema Klima und Nachhaltigkeit machten sich die Schülerinnen und Schüler für ein verbessertes und günstigeres Angebot für den Nahverkehr stark. Sie wünschten außerdem mehr Fahrradwege an stark befahrenen Straßen und regten an, dass auch Lehrkräfte Bus und Bahn für den Weg zur Schule nutzen sollten. Die Teilnehmenden betonten, dass für sie die Schule ein sicherer Ort sei. Um mehr Sicherheit im öffentlichen Raum zu gewährleisten, sprachen sie sich für härtere Strafen für Gewaltverbrecher und konsequente Abschiebungen von straffällig gewordenen illegalen Einwanderern aus. Sie zeigten sich aber auch über Ausländerfeindlichkeit und Rechtsextremismus besorgt. Hier forderten sie mehr Aufklärung und Informationen über Fake-News.
Politik soll Jugendliche stärker einbinden
Grundsätzlich wünschten sich die Teenager, von der Politik ernster genommen zu werden. Sie bemängelten, dass Parteien ihre Inhalte für Jugendliche nicht verständlich aufbereiteten.
In einem nächsten Schritt sollen die Ergebnisse der Konferenz im Januar mit den Wahlkreiskandidaten unterschiedlicher Parteien zur Landtagswahl diskutiert werden. "Durch die Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre ist die Landtagswahl für unsere Schülerinnen und Schüler noch relevanter geworden. Wir möchten einen geschützten Rahmen bieten, in dem sich die Jugendlichen informieren und in direkten Kontakt zu den Bewerberinnen und Bewerbern kommen können", beschrieb Schulleiter Fabian Zoller-Wunderlich, wie es weitergehen soll. Egal, ob bereits wahlberechtigt oder nicht, sollen anschließend alle Neunt- und Zehntklässler die Möglichkeit haben, bei der Juniorwahl ihre Stimme abzugeben.
Außerdem ist geplant, dass nach der erfolgreichen Teilnahme beim letzten Mal auch wieder eine Delegation Laufenburger Schülerinnen und Schüler zur Landesjugendkonferenz nach Stuttgart fährt und sich dort am Austausch mit Mitgliedern der Landesregierung beteiligt.