Protest

Jugendliche in Weil am Rhein protestieren gegen Wehrpflicht

Auf dem Rathausplatz in Weil am Rhein protestieren Jugendliche und Erwachsene gegen die Wehrpflicht. Sie fordern eine Alternative zum verpflichtenden Dienst.  

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Schülerinnen und Schüler protestieren gegen die Wehrpflicht.  | Foto: Till Fleuchhaus
Schülerinnen und Schüler protestieren gegen die Wehrpflicht. Foto: Till Fleuchhaus

Rund 60 Menschen haben am vergangenen Freitagvormittag auf dem Rathausplatz in Weil am Rhein gegen eine mögliche Wiedereinführung der Wehrpflicht demonstriert. Mit ihrem klaren "Nein zur Wehrpflicht und allen Zwangsdiensten" machten die Teilnehmer auf ihre Position in der bundesweiten Debatte aufmerksam.

Organisiert wurde die Kundgebung von engagierten Schülerinnen und Schülern, die damit einem bundesweiten Aufruf verschiedener Jugendinitiativen folgten. Trotz kurzer Vorbereitungszeit beteiligten sich zahlreiche Menschen aus unterschiedlichen Altersgruppen an der Kundgebung.

Viele haben die Befürchtung, dass es zu einem Losverfahren kommen könnte

Das am vergangenen Freitag beschlossene Gesetz sieht zunächst einen freiwilligen Wehrdienst vor. Gleichzeitig wird die Wehrerfassung wieder eingeführt und eine verpflichtende Musterung für alle Männer ab dem Jahrgang 2008 festgelegt. Viele Jugendliche befürchten jedoch, dass es zu einem Losverfahren kommen könnte, sollten sich nicht genügend Freiwillige melden.

Der Streik sorgte bereits im Vorfeld für Diskussionen an den Schulen der Stadt. Der Lehrerverband sowie der Schulleiter des Kant-Gymnasiums hatten mit schulischen Konsequenzen für unentschuldigtes Fehlen gedroht. Dennoch nahmen zahlreiche Jugendliche teil, darunter Schüler des Kant-Gymnasiums und des Oberrhein-Gymnasiums. Die breite Beteiligung wurde von den Organisatoren als Zeichen dafür gewertet, dass politisches Engagement für Jugendliche wichtig ist und nicht durch Drohungen eingeschränkt werden darf.

Die Versammlung verlief friedlich. Die Polizei sah keinen Anlass für weitere Schutzmaßnahmen und verließ die Veranstaltung frühzeitig. Plakate mit Slogans wie "NEIN zur Wehrpflicht" oder "NEIN, meine Kinder bekommt ihr nicht" prägten das Bild. Mehrere Schülerinnen und Schüler hielten kurze Redebeiträge, in denen sie für freiwillige statt verpflichtende Staatsdienste plädierten. Zudem wurde ein allgemeiner Appell gegen Krieg formuliert: "Krieg hat noch nie zu mehr Frieden geführt", er habe lediglich "die Taschen weniger Konzerne gefüllt."

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