An der Schule finden sich männliche Jugendliche immer häufiger auf der Verliererseite. Das ist kein Zufall, sondern hat System / Von Franz Schmider
Gisela ist völlig aufgelöst, als sie erzählt, was in der Schule passiert ist. "Ein Drittklässler kam im Flur um die Ecke, mit einer Spritzpistole in der Hand, so ein Riesending, und er hat auf mich gezielt." Hinter ihm ein zweiter Junge, als Cowboy verkleidet. "Peng! Peng!" Der Lauf des Colts zeigte auf die Lehrerin. Es ist Fasnacht in der bayrischen Kleinstadt.
Ihr Freund wartet auf den Fortgang der Geschichte, den Punkt, der die massive Verstörung ausgelöst haben könnte. "Die haben auf mich geschossen", sagt Gisela, 46, Mutter von zwei Töchtern, noch einmal mit Nachdruck. "Und, was hast du gemacht?", fragt ihr Freund. "Ich habe sie ihnen weggenommen und gesagt, dass das ...