Keiner hat mehr polarisiert als Draghi
Die Amtszeit des EZB-Präsidenten endet / Die Deutschen haben sich mit dem Italiener nie anfreunden können.
FRANKFURT. Wie an keinem anderen Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) scheiden sich die Geister so wie an Mario Draghi. Für die einen ist er der Held, der die Währungsunion vor dem Zerreißen bewahrte, andere sehen ihn als den Notenbanker, der die Sparer enteignete. Zum Monatswechsel gibt er sein Amt ab, am Donnerstag war seine letzte EZB-Ratssitzung.
Richtig angekommen ist Mario Draghi in Deutschlands Finanzmetropole nie. Als die EZB kurz nach seinem ersten Arbeitstag am 1. November 2011 als Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) zu einem Umtrunk lädt, verliert der Italiener kaum ein Wort, ist schnell verschwunden. Selten in seinen acht Jahren am Main sieht man ...