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Zischup-Interview

"Kickboxen ist eine Lebenseinstellung"

  • Josie Brednich, Klasse 9a, Kreisgymnasium & Bad Krozingen

  • Di, 15. August 2017, 12:04 Uhr
    Schülertexte

Karl Jawhari ist dreifacher Kickbox-Weltmeister. Ihm gehört auch Karls Fightclub in Freiburg. Mit ihm sprach Josie Brednich, Schülerin der Klasse 9a des Kreisgymnasiums in Bad Krozingen. Josie trainiert selber Kickboxing.

Karl Jawhari in Aktion   | Foto: privat
Karl Jawhari in Aktion Foto: privat
Zischup: Wie kamen Sie auf die Idee, Kickboxen zu erlernen?
Jawhari: Mit zwölf Jahren habe ich mit Karate begonnen und habe mich erst mit 35 Jahren für das Kickboxen entschieden. Ein Freund nahm mich mit ins Training, für mich das Beste, was mir passieren konnte, ich verliebte mich sofort in diese Sportart.
Zischup: Was fasziniert Sie am Kickboxen?
Jawhari: Kickboxen ist vielseitig und macht Spaß, der ganze Körper wird trainiert, das ist gut für die Fitness und völlig ungefährlich. Es findet alles in einem geschützten Rahmen statt. Der Spaß steht im Vordergrund. Werte, Disziplin, Ausdauer, Konzentration, Koordination, Willensstärke, Motivation, eine positive Einstellung zum Leben und vieles mehr werden vermittelt.

Zischup: Wann hatten Sie Ihre erste Meisterschaft?
Jawhari: Mit 14 Jahren, ich war unheimlich aufgeregt, ich kämpfte in Dänemark und verlor meinen Kampf.
Zischup: Wurden Sie schon ernsthaft verletzt?
Jawhari: Ernsthaft noch nie, eher die üblichen Kleinigkeiten wie Prellungen, Zerrungen und Blutergüsse. Anscheinend hatte ich immer eine gute Deckung.
Zischup: Wie viele Meisterschaften haben Sie schon bestritten?
Jawhari: Ich kann Sie leider nicht mehr zählen, es waren immens viele. Irgendwann hört man auf zu zählen.
Zischup: Warum sind Sie Trainer geworden?
Jawhari: Ich entschied mich mit rund 40 Jahren. Gerade in diesem Sport gibt es viele schwarze Schafe. In Deutschland ist der Begriff "Trainer" leider nicht geschützt, jeder kann eine Kickbox-Schule eröffnen. Ich habe viel Ungutes erlebt, und deswegen entschloss ich mich, vieles besser und anders zu machen. Ich absolvierte viele Schulungen und bildete mich fort. Es erfüllt mich, wenn ich sehe, dass meine Schüler und das Umfeld zufrieden sind und Spaß am Kickboxen haben.

Zischup: Kann man den Lebensunterhalt damit verdienen?
Jawhari: Man kann, aber ich glaube, ich wäre kein so guter Trainer mehr.
Zischup: Was ist Ihnen am Training besonders wichtig?
Jawhari: Es ist wichtig, ein gesundes, abwechslungsreiches und gutes Training zu absolvieren, sodass meine Schülerinnen und Schüler Spaß haben, denn das steht im Vordergrund.
Zischup: Würden Sie sich nochmals für diese Sportart entscheiden? Und wenn ja, warum?
Jawhari: Ja, immer wieder, wie bereits beschrieben. Es ist eine Lebenseinstellung und erfüllt mich.

Zischup: Was waren Ihre größten Erfolge?
Jawhari: Ich habe zahlreiche Titel. Meine größten Erfolge sind aber das Arbeiten mit Kindern und Mädchen. Bisher habe ich große Erfolge mit meinen Schülern, ich habe etliche Weltmeister, Europameister und Deutsche Meister hervorgebracht. Ich selbst bin Bundestrainer und dreifacher Weltmeister, darauf bin ich sehr stolz.
Zischup: Wie lange tragen Sie schon den schwarzen Gürtel?

Jawhari: Seit ungefähr 25 Jahren.
Zischup: Können Frauen und Kinder diesen Sport auch ausüben?
Jawhari: Gerade bei Kindern und Frauen ist es wichtig. Kickboxen steigert das Selbstwertgefühl, Studien haben ergeben, dass Kinder, wenn sie einen Kampfsport erlernen, ihre schulischen Leistungen enorm verbessern. Mädchen werden selbstsicherer und können sich besser verteidigen. Das Training findet in einem geschützten Rahmen statt und man hat eine gute Schutzausrüstung. Studien ergaben ebenfalls, dass Kickboxen in der Verletzungsgefahr sehr weit hinten liegt, in den obersten Reihen liegt Fußball.
Zischup: Haben Sie ein Motto?
Jawhari: Ja, Kampfsport gegen Gewalt und Drogen.

Ressort: Schülertexte

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