Neue Studie
Kinder machen zufrieden – außer, man ist alleinerziehend
Wie zufrieden sind die Menschen in Deutschland? Und mit welchen Faktoren hängt unser Wohlbefinden zusammen? Eine neue Studie gibt ausgesprochen spannende Antworten.
Do, 5. Okt 2023, 20:30 Uhr
Panorama
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Dabei bedient sich das Institut zweier repräsentativer Untersuchungen: Für die 18- bis 49-Jährigen wurden die Daten des familiendemografischen Panels "Freda" ausgewertet (erhoben zwischen April 2021 und Januar 2022; mehr als 30.000 Befragte), für die Ü-50-Jährigen die "Share"-Studie (November 2021 bis September 2022; mehr als 4400 Befragte).
Ein Blick auf die 18- bis 49-Jährigen zeigt: Knapp ein Drittel aller Frauen und Männer in Deutschland sind eher unzufrieden mit ihrem Leben – die Studie nennt sie die "wenig Zufriedenen". Der Rest ist zufrieden (knapp 50 Prozent) oder sehr zufrieden (knapp 20 Prozent).
Außerdem wird offenbar, dass bestimmte Faktoren einen großen Einfluss auf diese Bewertung haben. Zum einen sind Singles durchschnittlich unzufriedener als Menschen, die mit einem Partner oder einer Partnerin zusammenleben. Gemeinsam mit einem weiteren Erwachsenen zu leben, sei eine "Ressource für das Wohlbefinden", folgern die Autoren der Untersuchung. Personen mit Kindern sind im Schnitt zufriedener als Kinderlose. "Zudem ist der Anteil der sehr Zufriedenen bei den Eltern mit 18,9 Prozent höher als bei Personen ohne Kinder im Haushalt (13,1)." Alleinerziehende Eltern sind indes besonders unzufrieden (knapp 57 Prozent). Bei Paaren mit und ohne Kinder liegt der Wert im Vergleich dazu jeweils knapp über 30 Prozent.
Akademiker bekunden derweil mehr Lebenszufriedenheit als Menschen ohne abgeschlossenes Studium. Besonders gering ist die Zufriedenheit bei Menschen ohne Berufsabschluss (52 Prozent).
Eine spannende Erkenntnis bezieht sich auf Umzüge. So sind Menschen, die im Jahr vor der Befragung berufsbedingt umgezogen sind, im Schnitt wesentlich zufriedener als solche, die keinen Umzug hinter sich haben. Allerdings spiele die individuelle Lebenssituation laut Autoren bei dieser Bewertung eine wichtige Rolle. Lange Pendelstrecken hingegen sorgen für Stress und Zeitknappheit und schlagen sich entsprechend negativ auf das Wohlbefinden aus.
Interessant ist die Unterscheidung zwischen Migranten der ersten und zweiten Zuwanderungsgeneration. Menschen, die nach Deutschland eingewandert sind (erste Generation) sind wesentlich zufriedener als jene, deren Eltern eingewandert sind und die hier geboren wurden (zweite Generation).
Über-50-Jährige sind der Untersuchung zufolge insgesamt zufriedener als die 18- bis 49-Jährigen. Dass diese Altersgruppe darüber hinaus kaum Thema des Berichts ist (Kinder und Jugendliche werden übrigens vollständig ausgeklammert), ist allerdings kritisch anzumerken. Und dass der Faktor Einkommen überhaupt nicht ausgewertet wurde, verwundert auch. Vielleicht ändert sich das ja 2024, denn das BiB möchte seinen Monitor nun jährlich veröffentlichen.
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