Kindergarten ist jetzt heller und größer
Nach mehr als zwei Jahren Bauzeit wird der Kindergarten St. Josef in Wehr eingeweiht. Der Brandschutz ist jetzt verbessert. Zudem ist der Kindergarten heller und größer.
Do, 8. Mai 2025, 18:00 Uhr
Wehr
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Das inzwischen rund 130 Jahre alte Gebäude mit seiner wechselvollen Geschichte hat auch nach den umfangreichen Sanierungsarbeiten nichts von seinem Charme verloren. Helena ist inzwischen an der Garderobe angekommen und präsentiert stolz ihren Garderobenplatz, an dem sie schonmal ihre Jacke aufhängt. Der Papa muss ihr gleich durch den Flur in den Raum der "Eichhörnchenbande" folgen. Dort schnappt sie sich gleich ein Buch: ‚Das Spukhaus‘.
Ob es im Kindergarten spukt, ist zwar nicht überliefert, aber Überraschungen gab es im Haus immer wieder. Von ihnen und den Hürden der vergangenen beiden Jahre können und sollen die Kleinen nichts ahnen.
Bürgermeister Michael Thater verbindet in seiner Eröffnungsrede die nüchternen Zahlen mit dem Dank an alle Beteiligten und der Freude über das Haus. Von der Verwaltung über das Team um Architekt Jürgen Löffler aus Karlsruhe und die regionalen Handwerksbetriebe bis hin zum Leitungsteam des Kindergartens hätten alle an einem Strang gezogen. "Wir haben für 1,7 Millionen Euro einen topmodernen Kindergarten", so der Bürgermeister, der die Kostensteigerungen gegenüber den ursprünglich eingeplanten 1,45 Millionen Euro nicht verschweigt.
Thater sagt deutlich: "Nein, wir haben den Kindergarten nicht wegen des Brandschutzes saniert. Das wäre mit rund 150.000 Euro und im laufenden Betrieb möglich gewesen." Er zeigt im Bewegungsraum im Keller auf die beiden – inzwischen feuerfest ummantelten und nicht mehr zu sehenden gusseisernen Jugendstilsäulen. Sie wären im Brandfall schnell weich geworden und hätten das Gebäude zum Einsturz gebracht. In enger Abstimmung mit der Leitung, den Eltern und dem Gemeinderat sei man in der Realschule untergekommen. Dort war der St. Josefskindergarten während der kompletten Sanierung untergebracht.
Das Resultat kann sich sehen lassen: Hell, freundlich, bunt und größer. Die Leiterinnen Sarah Schaffner und Samantha Hölzle bedanken sich bei allen Beteiligten, bevor der kirchliche Segen und die Fürbitten den offiziellen Teil abschließen und sich der Saal wieder leert. Die Menschen gehen an den unscheinbaren Brand- und Rauchschutztüren – Made in Schopfheim – vorbei. Schreinermeister Stefan Ackermann blickt zufrieden auf das Gewerk und erklärt, dass seine Firma diese und auch die Garderobenmöbel selbst und damit regional gefertigt hat.
Helena und ihr Papa sind inzwischen auf dem Weg ins ebenfalls helle und freundliche, vor allem aber weniger verwinkelte Dachgeschoss. Dort wartet ein Atelier auf die Kinder, in dem sie sich künstlerisch betätigen können. Lange hält es sie dort aber nicht und so geht es durch das zweite Treppenhaus mit doppeltem Handlauf am Gittergeländer herunter und hinaus. Es zieht sie zum Stand des Elternbeirates, der – sicherheitshalber unter einem Zelt – einen Waffelstand aufgebaut hat. Zusammen mit anderen Eltern gibt ihre Mama dort auch Pommes, Würste und Getränke aus.
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