Kirill Petrenko brilliert mit Richard Strauss’ Oper "Die Frau ohne Schatten" in Baden-Baden
Nicht "mittleren und kleineren Theatern" anvertrauen: Die grandiose Premiere zum Auftakt der Osterfestspiele Baden-Baden hat bewiesen, wie nachvollziehbar Richard Strauss’ Wunsch für seine Oper "Die Frau ohne Schatten" ist.
Es ist das überdrehteste, in sich widersprüchlichste Finale, das Richard Strauss je für eine Oper geschrieben hat. Schier endlos ist der C-Dur-Jubel am Ende der "Frau ohne Schatten", eine tönende Hybris, von der man man nicht weiß, ob sie nun als Karikatur der Apotheose des "Rosenkavaliers" zu verstehen ist. Oder als Ausdruck elaboriertester, ins prachtvolle Klanggewand gestellter musikalischer Ratlosigkeit: Die Musik kann die Botschaft von Hugo von Hofmannsthals symbolistischem Kunstmärchen weder kompensieren noch kommentieren. Das "Schmerzenskind", ...