Nach der Ermordung eines Pfarrers durch zwei IS-Terroristen ist in Rouen die Kluft zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen groß.
Die Straßenbahn, die Rouen mit der Vorstadt Saint-Etienne-du-Rouvray verbindet, ist zur Mittagszeit fast leer. Khadija geleitet ihre altersschwache Mutter zu einem der zahlreichen freien Plätze. Die beiden Marokkanerinnen könnten verschiedener kaum sein. Der Mutter steht ins Gesicht geschrieben, dass ihr das Leben nichts geschenkt hat. Die Wangen eingefallen, die Lippen zwei Striche nur, der Gang zittrig, setzt sie sich auf den ihr zugedachten Platz. Die Tochter hingegen wirkt unbekümmert. Auf ihrem rundlichen Gesicht scheint ein gutmütiges Lächeln auf.
Und dann passiert es eben. Eine unweit der Mutter sitzende Französin springt auf. Mit ...