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"Konnte kaum gehen, da wurde ich aufs Pferd gesetzt"

  • Fr, 28. November 2014
    Zisch-Texte

ZISCH-INTERVIEW mit Klaus Reinacher, der als Springreiter viele nationale und internationale Preise gewann.

Klaus Reinacher mit Zisch-Reporter Janno Hofert.   | Foto: privat
Klaus Reinacher mit Zisch-Reporter Janno Hofert. Foto: privat

Klaus Reinacher war 1986 erfolgreichster deutscher Reiter bei der Weltmeisterschaft in Aachen. Janno Hofert aus der Klasse 4 der Maria-Sibylla-Merian-Grundschule in Endingen-Kiechlinsbergen sprach mit dem heutigen Reittrainer, der gebürtig aus Königschaffhausen stammt.

Zisch: Mit wie viel Jahren haben Sie mit dem Reiten begonnen?
Reinacher: Ich konnte kaum gehen und schon wurde ich aufs Pferd meiner Eltern gesetzt, das für die Landwirtschaft eingesetzt wurde. Mein Vater war auch Reiter.
Zisch: Wann wurde Ihnen bewusst, dass Reiten mehr sein soll als nur ein Hobby?
Reinacher: Mein Bruder übernahm zu Hause die Landwirtschaft, und ich musste einen Beruf erlernen. Da das Interesse am und das Talent zum Reiten da waren, erlernte ich den Beruf des Pferdewirts mit Schwerpunkt Reiten. Mein Reitlehrer in Kenzingen verschaffte mir die Lehrstelle in München bei Ottokar Pohlmann. Dieser war Olympiateilnehmer in der Vielseitigkeit, der S-Dressur und dem S-Springen.
Zisch: Wie und wo begann Ihre Karriere und wann waren Sie am erfolgreichsten?
Reinacher: In München begann ich mit 15 Jahren meine Ausbildung. Ich wurde bayrischer Juniorenmeister in der Vielseitigkeit und gewann dort mein erstes S-Springen mit dem Pferd Rancher. Somit begann meine Reitkarriere. Ein holländischer Sponsor verschaffte mir die Gelegenheit, bei dem Dortmunder Olympiasieger Fritz Ligges mein Reiten zu verbessern und zu verfeinern. 1981 ritt ich meinen ersten Nationenpreis. 1982 wurde ich in den Nationalkader aufgenommen und wurde einige Male westfälischer Meister. Immer wieder hatte ich neue Pferde zur Ausbildung für den großen Sport. Drei Mal gewann ich das Bundeschampionat. Mit den Pferden Windus und Desiree ging es dann richtig los. 1985 war ich Ersatzmann bei der Europameisterschaft in Frankreich. 1986 ritt ich im Weltcupfinale mit Desiree und war erfolgreichster Reiter Deutschlands. 1986 erreichte ich mit Windus den zehnten Platz bei der WM in Aachen und war erfolgreichster deutscher Reiter. 1998 habe ich den Großen Preis in Barcelona gewonnen.
Zisch: Was machen Sie heute?
Reinacher: Heute habe ich einen eigenen Ausbildungsbetrieb und eine Reitanlage für Pferd und Reiter in Rosendahl-Osterwick in Westfalen. Seit 20 Jahren bin ich westfälischer Landestrainer, zuständig für Ponys, die Children-Klasse, Junioren und junge Reiter. Für den Bundestrainer gebe ich Empfehlungen weiter.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 28. November 2014: PDF-Version herunterladen

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