Baden-Württemberg
Kretschmann: Kann nicht alles zur Chefsache machen
Kritik an seiner Klimapolitik lässt Winfried Kretschmann kurz vor Ende seiner Amtszeit kalt. Der Regierungschef weist die Vorwürfe zurück.
dpa
Di, 14. Okt 2025, 20:00 Uhr
Südwest
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Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat die Kritik des Klima-Sachverständigenrats an seiner Klimapolitik scharf zurückgewiesen. "Das höre ich nun jede Woche, ich soll irgendwas zur Chefsache machen", sagte der Grünen-Politiker in Stuttgart. "Zum Schluss regiere ich dann irgendwie allein und schicke die Minister nach Hause." Man könne nicht dauernd alles zur Chefsache machen. "Das ist mit Verlaub eine Floskel." Die Wissenschaftler hatten ihm zuvor vorgeworfen, zu wenig für das Erreichen der Klimaziele zu tun und das Problem nicht stärker in die eigenen Hände genommen zu haben.
Problemfall Verkehrssektor
Kretschmann lobte seine Klimapolitik, sieht sogar den Durchbruch in dem Bereich vollzogen. Man habe in drei von fünf wichtigen Sektoren die gesetzten Ziele fast erreicht oder übererfüllt. Beim Ausbau der Windkraft konnte man im Land einen Wendepunkt bewirken, mit Anträgen für 1284 Windkraftanlagen habe man den Koalitionsvertrag sogar übererfüllt. Kretschmann räumte aber ein, dass der Verkehrssektor eine Herausforderung bleibe. Das Erreichen der Klimaziele hänge weitgehend davon ab, wie schnell man den Hochlauf bei der Elektromobilität hinbekomme. Man sei weiter Vorreiter beim Ausbau der Ladeinfrastruktur. Aber in 20 EU-Staaten gebe es faktisch keine Ladeinfrastruktur, da müsse man sich nicht wundern, wenn das nicht klappe. Der Klima-Sachverständigenrat hatte Kretschmanns Landesregierung vergangene Woche ein miserables Zeugnis ausgestellt. Man sei zutiefst besorgt darüber, dass es der Regierung nicht gelungen sei, zurück auf den Zielpfad beim Klimaschutz zu gelangen, hatte die Vorsitzende des Gremiums, Maike Schmidt, kritisiert.