Antrittsbesuch
Kretschmann will Zuschlag für KI-Gigafactory
Friedrich Merz reist zum offiziellen Antrittsbesuch nach Baden-Württemberg. Kretschmann hat nicht viele Forderungen an den Kanzler. Nur ein Thema bringt er auf den Tisch.
dpa
Di, 21. Okt 2025, 15:06 Uhr
Baden-Württemberg
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
Stuttgart (dpa/lsw) - Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat bei Bundeskanzler Friedrich Merz um Unterstützung in der Wirtschafts- und Forschungspolitik für das Land geworben. Konkret will er Unterstützung im Wettbewerb um den Zuschlag für eine sogenannte Gigafactory in der EU. Eine solche Fabrik, mit der KI trainiert werden könne, sei eine entscheidende Voraussetzung für die Unabhängigkeit in der Welt, sagte er beim Antrittsbesuch des Kanzlers in Stuttgart.
Kretschmann warb bei Merz darum, "die Stärken zu stärken", nur so habe man im internationalen Wettbewerb Chancen. Baden-Württemberg konkurriere als wirtschafts- und innovationsstarker Standort mit dem Silicon Valley, mit Singapur und Shenzhen.
Ein Konsortium aus Baden-Württemberg, rund um die Gruppe des Lidl-Gründers Dieter Schwarz, bewerbe sich mit der vollen Unterstützung der Landesregierung bei der EU um den Zuschlag für eine solche Fabrik, sagte Kretschmann. "Wir bieten mit unserem KI-Ökosystem dabei das ideale Umfeld."
Standort wäre Brandenburg statt Baden-Württemberg
Es brauche eine starke Bewerbung aus Deutschland, hieß es dazu aus dem Staatsministerium. "Am erfolgversprechendsten, da am finanz- und realisierungsstärksten, ist für uns das Konsortium um die Schwarz-Gruppe", teilte eine Sprecherin mit. So seien in dem Konsortium etwa das sogenannte Cyber Valley in Tübingen sowie das Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart beteiligt.
Geplanter Standort des Konsortiums wäre nach Angaben des Staatsministeriums Brandenburg. Die Wertschöpfung entstehe allerdings in erster Linie nicht mit dem Bau der Fabrik, sondern durch den Verkauf von Rechenleistung, das Trainieren und die Nutzung von KI-Modellen und das Skalieren von Wissen.
Vage Antwort des Kanzlers
Merz betonte nach der gemeinsamen Kabinettssitzung die Einigkeit von Bund und Land mit Blick auf die Herausforderungen. Mit Blick auf den Wettbewerb um die Gigafactory blieb er jedoch vage. Die Europäische Kommission habe das jetzt ausgeschrieben und fünf Konsortien aus Deutschland hätten sich insgesamt in Brüssel beworben, so der Kanzler. Er hoffe sehr, dass es gelinge, dass wenigstens eine dieser Gigafactories in Deutschland angesiedelt werde. "Wo es dann stehen wird, das müssen wir dann gegebenenfalls miteinander besprechen."
Knapp ein halbes Jahr nach Amtsantritt kam Bundeskanzler Friedrich Merz am Dienstag zu seinem offiziellen Antrittsbesuch nach Baden-Württemberg. Am Nachmittag reiste Merz nach Heilbronn, um mit Kretschmann am Spatenstich für den sogenannten IPAI-Campus teilzunehmen. Der Innovationspark Künstliche Intelligenz in Heilbronn soll ab Ende 2025 entstehen. Auf einer Fläche von 30 Hektar soll Platz für mehr als 5.000 Arbeitsplätze rund um Künstliche Intelligenz entstehen.
© dpa-infocom, dpa:251021-930-188865/1