Das Frankfurter Städel untersucht in einer groß angelegten, mit exquisiten Leihgaben bestückten Ausstellung "Tizian und die Renaissance in Venedig".
Auf Giorgio Vasari (und Ludovico Dolce) geht die Unterscheidung von "disegno" und "colorito" zurück. Disegno, die Zeichnung, steht im künstlerischen Aufbruch des 15. Jahrhunderts für Florenz, "colorito", die Farbgebung, für Venedig. Die Florentiner Künstler der Renaissance waren stark an der Skizze, an den Konturen von Körpern, Szenen und Landschaften interessiert und destillierten daraus auch in ihren Gemälden eine neue, an die Antike angelehnte Realistik, manchmal auch ein Ideal. Die ...