Tierquälerei
Markgräfler Landwirt lässt fast 800 Hühner in Stall verenden
Ein krasser Verstoß gegen das Tierschutzgesetz hat sich auf einem Hof im Markgräflerland ereignet: Bei einer Kontrolle waren von 1000 Legehennen nur noch 230 am Leben.
Tote Tiere und Mäusekot im Stall
Die Schilderungen des Veterinäramts klingen heftig. Mitarbeiter sind im Stall auf Hühnerkadaver gestoßen. Weitere tote Tiere wurden im Freien in den angrenzenden Feldern und Reben entsorgt. "Der Stall war stark verschmutzt durch Hühnerexkremente, Mäusekot, Staub und Spinnweben", teilt die Sprecherin des Landratsamts Valerie Pin mit.
Die Decke des Stalls sei nicht mehr intakt und verschimmelt gewesen. "Die rechtlich vorgeschriebene tägliche Überprüfung durch den Tierhalter sowie die Behandlung von kranken oder verletzten Tieren fand nicht statt", so Pin. Anwohner hatten die Behörden auf die Zustände aufmerksam gemacht.
Verein rettet verbliebene Hühner
"Alle 230 noch im Stall vorhandenen Hühner befanden sich in einem schlechten Zustand", so Pin. Sie seien vom Veterinäramt an den Verein "Rettet das Huhn" übergeben worden. Der Verein habe alle Hühner in private, tierschutzkonforme Haltungen vermittelt.
Die Hühner auf dem Hof waren offiziell in Bodenhaltung untergebracht. Der Stall habe insgesamt 4000 Legehennenplätze umfasst. Die erzeugten Eier wurden laut Veterinäramt im Hofladen und im örtlichen Einzelhandel verkauft. "Für den Verbraucher besteht kein Risiko, da keine eigenen Eier des Betriebes mehr vorhanden sind", so Pin vom Landratsamt.