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Füreinander da sein

Leben im Rollstuhl: Barrierefreiheit ist leider nicht selbstverständlich

Achim Fehrenbach

Von

So, 27. November 2022 um 10:03 Uhr

Neues für Kinder

Barrierefreiheit soll dabei helfen, dass alle Menschen ihr Leben so führen können, wie sie es möchten. Doch der Alltag mit einem Rollstuhl ist nicht immer leicht, erzählt Mohammad Rasul.

Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen sollten besser in die Gesellschaft integriert werden, das fängt bei der Barrierefreiheit an. Foto: Bro Vector  (stock.adobe.com)
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Wisst ihr, was Barrierefreiheit ist? Denn die ist für viele Menschen im Alltag wichtig. "Barrierefrei" bedeutet, dass etwas für alle Menschen zugänglich sein soll. Gemeint sind damit nicht nur Gebäude, sondern auch Verkehrsmittel, Freizeitangebote oder Gegenstände. Denn auch Menschen, die im Rollstuhl sitzen, die blind, taub oder anders eingeschränkt sind, sollen ihr Leben so gestalten können, wie sie es möchten.

Einer von ihnen ist Mohammad Rasul. Er ist acht Jahre alt und lebt in Freiburg. Seine Familie musste aus Syrien fliehen, weil dort Krieg herrscht. Mohammad kam schon als ganz kleines Kind nach Deutschland, heute besucht er die Karoline-Kaspar-Schule im Stadtteil Vauban und mag besonders gern Mathe.

Jeden Morgen wird er zu Hause mit dem Schulbus abgeholt. In dem Bus ist Platz für Mohammads Rollstuhl. In der Schule kann er sein Klassenzimmer gut erreichen, obwohl es in einem der oberen Stockwerke liegt. "Dafür gibt es einen Aufzug", berichtet Mohammad. Die Karoline-Kaspar-Schule ist nämlich barrierefrei gebaut. Das bedeutet, sie hat möglichst wenige Barrieren, also Hindernisse. Deshalb gibt es Aufzüge und Toiletten, die von Menschen im Rollstuhl gut genutzt werden können. Es hat dort keine hohen Schwellen oder Stufen, an denen der Rollstuhl hängenbleiben kann. Barrierefreie Gebäude haben bei Bedarf auch Rollstuhlrampen und Türen mit elektrischen Schaltern. Um Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen zu unterstützen, gibt es auch andere Hilfsmittel. Zum Beispiel bekommen blinde Menschen an einer barrierefreien Fußgängerampel ein Tonsignal, wenn die Ampel für sie grün oder rot ist. Menschen mit Hörbeeinträchtigungen können Filme und Nachrichten im Fernsehen mit Untertiteln anschauen, manchmal werden die Inhalte auch in Gebärdensprache übersetzt.

Barrierefrei können aber auch Texte sein, die bestimmte Dinge einfach erklären – also ohne Fremdwörter und komplizierte Sätze. Solche Texte in einfacher Sprache und mit vielen Bildern helfen Menschen, die Lernschwierigkeiten haben oder noch nicht gut Deutsch können. Auch im Internet gibt es barrierefreie Orte: Es gibt Webseiten, auf denen man die Schriftgröße verändern kann, um den Text besser lesen zu können. Immer mehr Elektrogeräte lassen sich mittlerweile auch leichter bedienen, zum Beispiel durch große Knöpfe und Bildschirme mit großer Schrift. Ihr seht schon: Barrierefreiheit ist sehr vielfältig!

Leider ist im Alltag längst nicht alles barrierefrei. Beispielsweise haben nicht alle Läden in Freiburg einen barrierefreien Eingang. Wenn Mohammad und seine Schwester Nasrin einkaufen, müssen sie manchmal vor einem Laden warten, bis der Aufzug extra für sie aufgeschlossen wird. Manchmal sind Aufzüge aber auch kaputt. In der Freiburger Altstadt gibt es viele Straßen mit Kopfsteinpflaster. Das sieht zwar schön aus, ist für Menschen im Rollstuhl aber anstrengend. Zum Glück setzen sich viele Organisationen für Barrierefreiheit ein, in Freiburg zum Beispiel der Verein "Lebensraum für alle".

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