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Lernen mit Euro

  • Sa, 08. Dezember 2001
    Zisch

     

Sexauer Schüler üben für den Allltag.

Ein Puzzle leuchtet von der Wand. Die Schnipsel sehen aus wie Teile eines Geldscheins. Erst geht Laura nach vorn, dann Johannes, dann Helena und dann Vanessa. Jedes Mal fügt sich ein Teil an die anderen. Und am Ende kann es die ganze Klasse sehen. Es ist wirklich ein Geldschein, genau genommen ein 500-Euro-Schein.

Die Klasse 3 a in der Grund- und Hauptschule Sexau hat Mathe-Unterricht. Statt mit D-Mark wird mit Euro gerechnet. Das passiert in allen Grundschulen. Schließlich sollen die Kinder Bescheid wissen im neuen Jahr. Dass der Euro kommt, weiß jedes Kind. "Ab wann denn", will Lehrer Manfred Kasten wissen. Die Finger schnellen nur so in die Höhe. "Ab 1. Januar," sagt Jacqueline. Sebastian weiß, dass man damit auch in Frankreich bezahlen kann.

"In wie vielen Ländern soll der Euro gelten", fragt Herr Kasten. "In 45", sagt einer. Na ja. "In zwölf", meint Vanessa. Herr Kasten sagt: "Fast richtig." Es sind in der Tat zwölf Staaten, in denen Kinder und Erwachsene vom 1. Januar 2002 an nicht nur Bonbons und Kinokarten mit Euro bezahlen können.

Außerdem über- nehmen noch die Kleinstaaten San Ma- rino, Vatikan, Andorra und Monaco das neue Geld.

Johannes weiß längst, wie der Euro aussieht. Sein Papa arbeitet bei einer Bank und hat ihn schon mal in den Tresor schauen lassen. Die anderen wissen es wenig später auch. Herr Kasten hat jedem ein Heft mitgebracht, in dem Euro-Scheine und Cent-Münzen abgebildet sind. Die Münzen kann man herausdrücken. Die Scheine muss man ausschneiden. Und das darf nun jeder tun. Das macht Spaß. Und alle haben nun schon mal einen Euro in der Hand gehabt.

Münzen gibt es bald

Nun wird an die Tafel geschrieben, welche Scheine und welche Münzen es gibt. Einer weiß, dass es auch eine Münze gibt, die zehn Euro wert ist. "Doch, habe ich selbst schon gesehen", bekräftigt er. Der Lehrer ist nicht überzeugt. Trotzdem lässt er das so an der Tafel stehen. Es kommen ja noch Fachleute von Banken und Sparkassen an die Schule. Und es ist eine Euro-Woche für alle Schüler geplant. Da wird sich das schon klären lassen.

Wer einen Computer hat, der kann auch im Internet nachschauen: Unter http://www.aktion-euro.de sind die Münzen und die Scheine abgebildet. Und wenn alles keine Aufklärung bringt, dann der Montag, 17. Dezember. Von da an gibt es in Banken und Sparkassen die ersten echten Euro-Münzen. Da wird man ja sehen, ob eine dabei ist, die zehn Euro wert ist.

Barbara Freitag

Ressort: Zisch

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