Leserbrief: Affront gegen die betroffenen Bürger
Herbert Seiter (Endingen)
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In der oben genannten Ausgabe wurde der Planfeststellungsbeschluss des Landratsamtes Emmendingen zum Polder Wyhl/Weisweil bekanntgegeben. Und überall zufriedene Gesichter, als ob es hierzu keine Einwände gibt. Das ist ein Affront gegen die betroffenen Bürger, Gemeinderäte und Bürgermeister. Herr Landrat Hurth weiß genau, dass eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung von Sasbach, Wyhl, Weisweil und Rheinhausen sowie deren Gemeinderäte und Bürgermeister die künstlichen Flutungen ablehnen. Dieses Übergehen ist total undemokratisch. Ich hätte eine andere Reaktion von Herrn Hurth erwartet! Gegen diese künstlichen Flutungen gibt es ja genügend Argumente, die die Bürgerinitiative Polder Wyhl/Weisweil bereits vorgetragen hat.
Mir kommt es vor, als wiederholen sich solche Fälle. Da gibt es zum Beispiel den Bahnhof Stuttgart 21, wo im Nachhinein scheinbar alle schlauer sind? Statt Kosten von vier Milliarden Euro sind wir jetzt bei zirka zwölf Milliarden. Eine Bürgerinitiative hatte sich ebenfalls gewehrt und Alternativen aufgezeigt, die sinnvoller und sogar noch deutlich günstiger waren.
In der gleichen Ausgabe der BZ gibt es einen Bericht über die Breisgau-S-Bahn. Es geht dabei um die Pünktlichkeit beziehungsweise Unpünktlichkeit und deren Ursachen. Eine davon ist der Verschleiß der Radsätze und somit deren Wechsel. Abhilfe sollen neue, geeignetere Schienenfahrzeuge bringen. Auch hier gab es eine BI, die vor dem Kauf dieser Fahrzeuge warnte. Dass die vorgesehenen Fahrzeuge für diese kurvenreiche Strecke nicht geeignet sind, wusste man somit schon im Voraus. Egal, hinterher ist man schlauer?
Die Unzufriedenheit mit der Politik wird sicherlich durch solche Entscheidungen nicht abnehmen und sich bei Wahlen abbilden. Mir scheint, dass insbesondere die konservativen Entscheidungsträger nur in eine Richtung "denken". Wie bei den oben genannten Beispielen beißen sich diese Entscheidungen mit dem gesunden Menschenverstand. Warum werden solche Entscheidungen dann trotzdem getroffen? Das Landratsamt müsste eigentlich seiner Verpflichtung nachkommen, den Bürger vor solchen Risikoprojekten zu schützen. Aber es macht genau das Gegenteil und am Ende bezahlt der Bürger die Zeche. Ich besitze zwischen dem Rheinwald und dem Ort Wyhl eine Streuobstwiese. Man wird sich weiter wehren müssen. "Nai hämmer gsait"!Herbert Seiter, Endingen