Leserbrief: Hebel hat es verdient, sichtbarer zu sein

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HEBELDENKMAL
Zum BZ-Bericht "Wie Hebel die Bibel für Kinder erzählte" schreibt eine Leserin:
Johann Peter Hebel ist am 10. Mai 1760 in Basel geboren und starb am 22. September 1826 in Schwetzingen. Vielerorts wird deshalb nächstes Jahr seines 200. Todestages gedacht. Anlass genug, wieder einmal das "Hebelhüsli" im Sengelwäldchen anzusehen, das sicher vielen Zugezogenen, aber auch Einheimischen unbekannt sein dürfte.

Das Hüsli ist in schlechtem Zustand, unschön bemalt und bekritzelt, die alemannischen Verse unterm Dach sind verschmutzt, auf Hebels Büste hat jemand namens Salad "is this Jesus?!" geschrieben. Tatsächlich findet sich kein Hinweis, wer der Dargestellte ist. Es fehlen auch im gesamten Sengelwäldchen Wegweiser, die zum versteckten Hebelhüsli führen. Vor Jahren wurde bereits einmal ein Standortwechsel diskutiert und wieder verworfen.

Mein Vorschlag wäre nun, das Hebelhüsli dort zu belassen und nur die Hebelbüste samt Betonsockel in die Stadt zu holen. Am schönsten wäre ein Standort nahe dem geplanten Café im Stadtpark, versehen mit einer Sockel-Inschrift. Dies würde nicht nur den ehemaligen Garten der Kyms aufwerten, sondern auch Hebel den Besuchern – erneut oder neu – ins Bewusstsein rücken.

Den Nicht-Alemannen sei gesagt, dass Hebel nicht nur alemannische Gedichte schrieb. Es gibt auch das in hochdeutsch verfasste Buch "Das Schatzkästlein", in dem Hebel seine früheren Kalendergeschichten zusammengefasst hat. Angeblich hatte Goethe Hebel sehr geschätzt.

Hebel – examinierter Theologe – hätte gerne als Gemeindepfarrer gewirkt, stattdessen wurde er Studienrat und später Prälat in Schwetzingen, wo er auch begraben ist. Aufgewachsen ist er im "Hebelhus" in Hausen, teilweise in Basel, weil die Mutter dort zu Diensten war. Er besuchte unter anderem die Lateinschule in Schopfheim und bedachte die Stadt mit dem Gedicht "Der Statthalter von Schopfheim". Übrigens: Hebel schrieb angeblich 583 Briefe in seinem Leben. Im nächsten Jahr werden auch in Schopfheim diverse Veranstaltungen am und um den 22. September sein, sodass jetzt der Zeitpunkt günstig wäre, die Sache anzugehen. Ich denke, der Mensch und Dichter Johann Peter Hebel hat es verdient, sichtbarer zu sein und inmitten von Schopfheim einen würdigen Platz zu beanspruchen.Iris Nicklas, Schopfheim
Schlagworte: Johann Peter Hebel, Iris Nicklas
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