Leserbrief: Warum wiederherstellen und dann zerstören?

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ARTENSCHUTZ IM RHEINWALD
Zum Artikel "Bagger für den Artenschutz" (Badische Zeitung vom 18. Oktober) und der Debatte um den Planfeststellungsbeschluss für den Hochwasserrückhalteraum (Polder) Wyhl/Weisweil erreichten uns folgende Zuschriften:
Um den Lebensraum für eine Vielzahl gefährdeter und seltener Tier- und Pflanzenarten zu erhalten, werden im Auftrag des Naturschutzreferats des Regierungspräsidiums Freiburg aufwändige Bagger- und Forstarbeiten durchgeführt. Besonders für Quellgewässer soll der "frühere Zustand mit tiefem, glasklarem, blau schimmerndem Wasser und der auf diesen seltenen Gewässertyp angepassten Tier- und Pflanzenwelt" so gut wie möglich wiederhergestellt werden. Wie schön! Aber wie passt das zusammen mit den Plänen des gleichen Regierungspräsidiums, genau dieses Naturschutzgebiet regelmäßig künstlich mit Rheinwasser zu fluten? Was wird dann aus diesen Quellgewässern und der Tier- und Pflanzenwelt darin?

Dass das Gebiet als Polder für zehn- oder 100-jährige Hochwasserereignisse dienen soll, können wir ja verstehen – aber warum muss es regelmäßig geflutet werden? Biologen warnen schon lange, dass man in Altenheim und im Taubergießen sieht, dass durch die "ökologischen" Flutungen in Wirklichkeit die dortigen Quellgewässer und Gießen kaputt gemacht werden. Christian Damm vom KIT Aueninstitut in Rastatt stellte schon 2015 in einer im Internet veröffentlichten Präsentation fest: "Der Begriff ‚Ökologische Flutung‘ suggeriert mehr als er in der Praxis hält. Die Ökologische Flutung ist keine Maßnahme zur Wiederherstellung von Auenlebensräumen, mit der umfassend Auenschutz betrieben werden kann." Warum also (mit unseren Steuergeldern) zuerst wiederherstellen und dann zerstören? Wie passt das zusammen?Waltraud Müßle, Wyhl
Schlagworte: Waltraud Müßle, Christian Damm
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