Leserbrief: Wenigstens Zeit für die Prüfung nehmen
Gudrun Schubert-Stein (Waldkirch)
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In der heutigen Zeit ist bei vielen Menschen der Wunsch nach Alternativen der Bestattung, abseits der herkömmlichen Beisetzung auf Friedhöfen, entstanden. Das liest man auf den Seiten der Kommunen, die sich entschlossen haben, einen Friedwald, Ruhewald oder Bestattungswald anzubieten: Lenzkirch-Grünwald im Hochschwarzwald, Freiamt, Wittnau bei Freiburg, Endingen. Es handelt sich dabei nicht vorrangig um einen Verlust an traditionsreicher Trauerkultur, sondern eine Anpassung an die sich wandelnde Gesellschaft. Wie die steigende Nachfrage zeigt, sind Baumbestattungen zumindest für einen Teil der Gesellschaft eine echte Alternative. Die positive Wahrnehmung des Waldes scheint den Schrecken des Todes aufzufangen und abzumildern. Der Wald wird zum Ort des Abschiednehmens und der Trauerarbeit. Ein schöner Gedanke. Daneben beinhaltet das Thema Bestattungswälder sowohl für private Forstbetriebe wie auch gerade für Kommunen weiterführende Chancen. Auch ohne nennenswerten Holzeinschlag werden in einem Bestattungswald Erträge erzielt und gleichzeitig besonders schützenswerte Bestände und Infrastrukturen langfristig erhalten. Ein Bestattungswald ist eine besondere Form nachhaltiger Bewirtschaftung. Leider musste man zur Kenntnis nehmen, dass die Stadtverwaltung Waldkirch und mehrheitlich der Gemeinderat die Prüfung, ob ein Bestattungswald in Waldkirch ein Angebot werden könnte, mit Angaben fehlender Personalkapazitäten in der Verwaltung, nicht kostendeckend und fehlender Nachfrage der Bürger, ablehnt. Es wäre gut gewesen, wenn man, wie von Gemeinderat Alexander Schoch vorgetragen, sich wenigstens für die Prüfung Zeit genommen hätte. Es gibt viele Gründe, warum sich Menschen dafür entscheiden, sich in einem FriedWald unter einem Baum bestatten zu lassen. Die deutsche Begräbniskultur ist im Wandel, die Nachfrage für alternative Bestattungsformen steigt stetig an. Schade, dass Waldkircher mit diesem Wunsch am Ende ihres Lebens Waldkirch verlassen müssen.Gudrun Schubert-Stein, Waldkirch