BZ-Interview
Traumatisierte Flüchtlinge – wie können Therapeuten helfen?
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Mo, 09. Februar 2015, 06:59 Uhr
Liebe & Familie
Vergewaltigung, Folter, Tod und Gewalt: Viele Flüchtlinge haben Ungeheures erlebt, bevor sie nach Deutschland gekommen sind. Ein Freiburger Therapeut erklärt, was er für sie tun kann.
1000 traumatisierte Frauen aus Syrien und dem Nordirak wolle er aufnehmen, verkündete Ministerpräsident Winfried Kretschmann vergangenes Jahr auf dem Flüchtlingsgipfel. Die Frauen wurden Opfer der sexuellen Gewalt des islamischen Staates (IS). Derzeit verzögern bürokratische Hürden die Aufnahme. Fachleute warnen derweil vor einer mangelhaften Betreuung der Frauen und Mädchen in Deutschland. BZ-Redakteurin Nadine Zeller hat mit dem Freiburger Therapeuten Gehad Mazarweh ein Gespräch über die Psyche traumatisierter Frauen aus Kriegsgebieten geführt.
BZ: Herr Mazarweh, eine Vergewaltigung ist ein massiver Eingriff in die menschliche Würde. Welche Aspekte spielen bei der Therapie von Musliminnen, die vergewaltigt wurden, eine besondere Rolle?
Mazarweh: Gerade Frauen aus dem arabischen Kulturraum besitzen oft nicht einmal eine Sprache für Sexualität. Ich habe in den vergangenen 30 Jahren Frauen aus 36 Ländern therapiert, viele haben sich geschämt, vergewaltigt worden zu sein. Damit können Menschen ihr Leben lang nicht fertig werden. Es ist nur möglich, den Schmerz zu lindern.
"Folteropfer werden sehr häufig gemieden."
BZ: Weshalb schämen sich die Frauen, wenn sie vergewaltigt worden ...