Interview
Wolfgang Niedecken: „Das war so wie ’n Flashmob“

BZ-INTERVIEWmit BAP-Sänger Wolfgang Niedecken, der am Mittwoch im Lörracher Burghof liest.
Seit 35 Jahren steht Wolfgang Niedecken als Sänger der Kölschrock-Band BAP auf der Bühne. Was er in dieser Zeit alles erlebt hat, steht in seiner jetzt veröffentlichen Autobiografie "Für ’ne Moment". Mit ihr im Gepäck kommt er auf Einladung der Weiler Buchhandlung Müller in den Lörracher Burghof. Michael Reich hat sich mit dem 60-Jährigen über Malen in New York, Singen in Köln und seine Freundschaft mit Bruce Springsteen unterhalten.
Niedecken: Da grätsch ich gleich mal rein. Das erste Buch, das Sie meinen, "Auskunft", das war ein reines Interviewbuch, wo man nachher die Fragen rausgekürzt hat, damit es wie eine Autobiographie daherkam. Da hab ich leider nicht Nein gesagt.
BZ: "Für’ne Moment" ist also Ihre erste richtige Autobiographie. Sie haben sie aber nicht allein geschrieben.
Niedecken: Nein, ganz im Gegenteil, Oliver Kobold hat die geschrieben. Er ist einer meiner besten Freunde, wir hängen seit zwei Jahrzehnten zusammen, er ist Literaturwissenschaftler. Wir haben intensiv zusammengearbeitet aber geschrieben hab ich das Buch nicht. Ich bin ja Oldschool, ich arbeite nicht mit Internet und Computer. Er hat uns die Texte zugemailt, meine Frau hat sie dann ausgedruckt und ich hab sie dann schön mit Bleistift und Radiergummi Korrektur bearbeitet und postalisch zurückgeschickt.
BZ: Man kennt Sie als Musiker, jetzt als Schriftsteller, aber eigentlich sind Sie ja Maler.
Niedecken: Das ist richtig, gelernt hab ich Maler. Aber da meine Kriterien, was das betrifft, sehr professionell sind, werde ich den Teufel tun und zwischendurch ’n bisschen ...