In seinem erschütternden Buch "Fräulein Hallo und der Bauernkaiser" versammelt Liao Yiwu Gespräche mit Opfern des kommunistischen Chinas / Von Thomas Steiner
In China wird er verfolgt: Autor Liao Yiwu Foto: Verlag
Z ur Frankfurter Buchmesse darf er nicht kommen. Die chinesische Staatssicherheit hat Liao Yiwu die Ausreise untersagt. Verfolgt wird er von ihr seit zwanzig Jahren. Von 1990 bis ’94 warf sie ihn ins Gefängnis. Sein Verbrechen? Liao ist ein Autor, der die Traumata bearbeitet, welche der Kommunismus China beigefügt hat.
Geboren 1958, musste er miterleben, wie sein Vater, ein Lehrer, während Maos Kulturrevolution 1968 als Konterrevolutionär geächtet wurde, wie seine Eltern sich scheiden ließen, um die Kinder vor den Folgen zu schützen. In den 80er-Jahren ...