Die Welt hängt in der Schwebe

"Russische Zone": Christoph Meckels "schattenlos helle" Erinnerungen an eine Kindheit im "Nachkrieg " zwischen Verwüstung und Verheißung.
Lyrik, hat Günter Eich notiert, habe wesentlich mit dem "Dingwort" zu tun, schon das Verb sei letztlich ein Indiz für Handlung – und damit eine Angelegenheit des Romans. So gesehen, entfaltet Christoph Meckel in seiner jüngsten Publikation "Russische Zone" über weite Strecken eine lyrische Prosa, die nicht Handlung entwickelt, sondern Bilder aufbaut, Erinnerung fixiert und Erfahrung festhält. Meckels wunderbar geschmeidige, atmende und federnde Prosa des Dingworts folgt einer thematischen Spur, die seine Erinnerungsbücher an Marie Luise Kaschnitz ("Wohl denen die gelebt") und an Peter Huchel ("Hier wird Gold gewaschen") gelegt haben.
"Mich begleitete Ahnung in verwirrender Vielfalt": "Russische Zone" ist im Untertitel als "Erinnerung an den Nachkrieg" ausgewiesen, eine für Meckel bezeichnende Formel. Die Rede geht nicht von Nachkriegszeit oder von Stunde Null oder von Kahlschlag, sie zielt auf "Nachkrieg" – auch so ein "Dingwort", das ...
"Mich begleitete Ahnung in verwirrender Vielfalt": "Russische Zone" ist im Untertitel als "Erinnerung an den Nachkrieg" ausgewiesen, eine für Meckel bezeichnende Formel. Die Rede geht nicht von Nachkriegszeit oder von Stunde Null oder von Kahlschlag, sie zielt auf "Nachkrieg" – auch so ein "Dingwort", das ...