Lockdown soll bis 18. April gelten

Kanzleramt schlägt in Entwurf für den Corona-Gipfel am Montag eine erneute Verschärfung vor / 7-Tages-Inzidenz von 100 überschritten.  

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(dpa/bwa). Der Corona-Lockdown soll nach dem Willen des Kanzleramts bis zum 18. April verlängert werden. Dieser Schritt sei nötig, um den starken Anstieg bei den Neuinfektionen bremsen zu können, heißt es in einem Entwurf des Kanzleramts für den Beschluss, den Bund und Länder an diesem Montag bei ihrem Corona Gipfel treffen sollen. In Gebieten mit einer Sieben-Tages-Inzidenz bei den Neuinfektionen von mehr als 100 soll es zudem eine nächtliche Ausgangssperre geben.

Zudem wird ins Gespräch gebracht, Schulen und Kitas zu schließen beziehungsweise gar nicht zu öffnen, sofern Erzieher, Lehrer und Schüler oder betreute Kinder nicht zweimal pro Woche getestet werden könnten. Ab einer Inzidenz von 200 könnte es demnach eine Schließung von Schulen und Kitas geben.

Auch die SPD-regierten Länder wollen am Montag über eine generelle Verlängerung der geltenden Lockdown-Regelungen bis in den April sprechen. Die entsprechenden Landesverordnungen würden bis zum "XX. April 2021" verlängert, heißt es ohne konkrete Datumsangabe in dem Entwurf von Seiten der SPD-Länder.

In dem Papier ist auch von einem Konzept des "kontaktarmen Urlaubs" die Rede. Dieser könne demnach für "Bürger des jeweils eigenen Landes unter Beachtung der geltenden Kontaktbeschränkungen, strengen Hygieneauflagen und der Umsetzung eines Testregimes ermöglicht werden". Möglich sein könnte dies in Beherbergungen wie Apartments, Ferienwohnungen oder Wohnwagen.

Das Bund-Länder-Treffen findet vor dem Hintergrund steigender Zahlen bei den Neuinfektionen statt. Bundesweit lag die Sieben-Tage-Inzidenz laut Robert Koch-Institut am Sonntag bei 103,9. Am Samstag betrug dieser Wert 99,9 am Freitag 95,6. Zehn der 16 Länder liegen nun bei 100 oder darüber. Regional gibt es aber deutliche Unterschiede – von 60 in Schleswig-Holstein bis 208 in Thüringen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg überstieg am Sonntag den Wert von 100. Damit ist nun landesweit der Wert überschritten, ab dem in den Landkreisen die sogenannte Notbremse greift. Stefan Brockmann, Leiter des Referats Gesundheitsschutz und Epidemiologie beim Landesgesundheitsamt (LGA) sieht für den Südwesten bereits seit vier bis fünf Wochen einen Anstieg der Fallzahlen: " Zu Beginn war der Anstieg noch moderat, doch nun steigen die Zahlen deutlich an mit ungefähr 2000 Neuinfektionen an einem Tag." Der Anteil der Virusvarianten an allen Infektionen im Südwesten beträgt laut Daten des LGA mittlerweile rund 70 Prozent. Zugleich beobachtet der Pandemie-Experte des LGA einen starken Zuwachs der Infektionen bei Kindern und Jugendlichen.

Derweil ist eine klare Mehrheit der Deutschen gegen eine Verschärfung des Lockdowns. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov sprachen sich aktuell nur 30 Prozent der Befragten dafür aus, die Einschränkungen zur Kontaktvermeidung wieder auszuweiten. 23 Prozent sind dagegen für eine Beibehaltung der noch bis zum 28. März geltenden aktuellen Maßnahmen, 22 Prozent sind sogar für eine Lockerung. 15 Prozent befürworten ein Ende aller Einschränkungen der Freiheitsrechte.

Städtetagspräsident Burkhard Jung warnte angesichts dieser Zahlen vor einer schwinden Akzeptanz der Maßnahmen in den Kommunen. "Ich mache mir Sorgen, dass die Corona-Politik die Unterstützung vor Ort verliert – auch bei den Oberbürgermeistern", sagte er der Funke Mediengruppe.
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