"Los ging es etwa mit fünf Jahren"

ZISCHUP-INTERVIEW mit dem ehemaligen Hockeynationalspieler Christian Stengler über seine Karriere und seine Arbeit als Trainer.  

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Christian Stengler Foto: Privat

Zischup-Reporter Alexander Gole aus der Klasse 9c des Scheffel-Gymnasiums in Lahr hat den ehemaligen Hockey-Nationalspieler Christian Stengler interviewt. Der 52-Jährige ist heute Jugendtrainer beim Hockey-Club (HC) Lahr und trainiert auch Alexander Gole.

Zischup: Wann hast du angefangen, Hockey zu spielen und warum?
Stengler: Los ging es ungefähr mit fünf Jahren hier in Lahr. Ich habe meinem drei Jahre älteren Bruder Achim nachgeeifert, der genau wie mein Vater hier beim HC Lahr Hockey gespielt hat. Mein Bruder war lange Jahre Spieler der erfolgreichen Lahrer Jugend- und Herrenteams, und mein Vater hat die Herren gecoacht und über Jahrzehnte verschiedene Funktionen im Vorstand des Hockey-Clubs bekleidet. Da war es der natürliche Lauf der Dinge, dass auch ich schon recht früh den Krummstock geschwungen habe.

Zischup: Was hast du nach der Schule gemacht neben Hockey?
Stengler: Nach der Schule war ich zunächst ein Jahr bei der Bundeswehr. Das war damals, 1987, noch Pflicht. Anschließend habe ich Rechtswissenschaften studiert, zunächst in Freiburg und dann in Hamburg, als ich zum Bundesliga-Team des Harvestehuder THC gewechselt bin. Später, nach meiner Zeit als Bundesliga- und Nationalspieler, habe ich in Zürich Fotografie studiert und parallel meinen A-Trainer-Schein gemacht.


Zischup: Wie lief es mit Hockey in der Zeit?
Stengler: Ich hatte das große Glück, als Jugendlicher frühzeitig von den Nationaltrainern als förderungswürdig eingeschätzt zu werden und außerdem dem "richtigen" Jahrgang derjenigen Spieler anzugehören, die noch nicht zu alt waren, um bei der Junioren-Weltmeisterschaft 1989 in Malaysia teilzunehmen. Außerdem hatte ich in Lahr sehr gute Mitspieler und Trainer, so dass ich vor allem ab dem Alter von 12, 13 Jahren sehr gut gefördert wurde und es schließlich zur Junioren-WM schaffte, wo wir dann tatsächlich Weltmeister wurden. Das war gleichsam mein Einstieg in die "große" Hockeywelt, denn kurz darauf durfte ich erstmals auch in der Herren-Nationalmannschaft dabei sein. Das hat mich besonders gefreut, als Spieler des HC Lahr bei der A-Nationalmannschaft dabei zu sein.

Zischup: Warum hast du die Schweizer Nationalmannschaft trainiert?
Stengler: Als ich 2000 zum Fotografie-Studium nach Zürich umgezogen bin, suchten die Grasshoppers nicht nur Spieler, sondern auch einen Trainer für die erste Herrenmannschaft. Ich hatte frisch meinen Trainerschein gemacht und konnte mich so prima als Spielertrainer in einem gut aufgestellten Nationalliga-A-Team ausprobieren und beweisen. Ich lernte das Schweizer Hockey kennen und schätzen und trainierte später mehrere Jahre erfolgreich die Luzerner Herren mit etlichen Nationalspielern. Die anschließende Berufung als Nationaltrainer hat sich also gleichsam natürlich entwickelt.
Zischup: Warum hast du aufgehört mit deiner Hockeyspieler-Karriere?
Stengler: Ich habe mit 33, 34 Jahren zunehmend gemerkt, dass es körperlich immer schwieriger wurde, die gewohnten Leistungen abzurufen, um mit den stärksten Spielern mitzuhalten. Außerdem nahm die Tätigkeit als Trainer immer mehr Zeit in Anspruch. Ich merkte, wie beglückend es ist, insbesondere mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten.

Zischup: Warum bist du nicht in der Schweiz geblieben und hast die Mannschaft weitertrainiert?
Stengler: Nach zwei sehr intensiven Jahren brauchte ich eine Auszeit – auch von der Pendelei, denn mein Lebensmittelpunkt und der meiner Familie war und ist hier in Lahr, wo ich ja während der ganzen Zeit – auch als Nationaltrainer – parallel verschiedenste Kinder- und Jugendmannschaften trainiert habe.

Zischup: Wie findet es deine Familie, dass du Hockeytrainer bist?
Stengler: Sie mögen es. Schließlich war und ist auch meine aus Hamburg stammende Frau begeisterte Hockeyspielerin und -trainerin. Und alle unsere vier Kinder spielen seit Jahren begeistert Hockey beim HC Lahr.

Zischup: Was wünschst du dir in der Zukunft von deinem Club HC Lahr?
Stengler: Ich wäre glücklich, wenn es uns gelänge, den Hockey-Club, wie gerade in der Diskussion, gemeinsam mit der Stadt an einem attraktiven neuen Standort so weiter auf- und auszubauen, dass immer mehr Kinder und Jugendliche bei uns Hockey spielen. Ich hoffe sehr, dass wir die Corona-Zeit als Chance zur Vorbereitung begreifen, um dann umso begeisterter durchzustarten, wenn Mannschaftssport, Gemeinschaft, Wettkampf und Geselligkeit endlich wieder uneingeschränkt möglich sein werden.
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