Kriminalität
Louvre-Einbrecher stehlen Beute von "historischem Wert"
Nur vier Minuten brauchten die Täter für ihren Coup im Louvre. Die Ministerin spricht von "Profis", die ohne Gewalt vorgingen - und Juwelen von unschätzbarem Wert erbeuteten.
dpa
So, 19. Okt 2025, 14:51 Uhr
Kultur
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Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
Paris (dpa) - Beim Einbruch in das berühmte Museum Louvre in Paris haben die Täter Schmuckstücke erbeutet, die über ihren Marktwert hinaus "einen unschätzbaren kulturellen und historischen Wert" haben. Das teilten das Innen- und Kulturministerium mit. Demnach gelangten die Täter gegen 9.30 Uhr durch ein Fenster, das sie aufgebrochen hatten, in das Museum. Im Inneren stahlen sie Schmuckstücke aus Vitrinen und ergriffen auf Zweirädern die Flucht.
Videoüberwachung: Täter benötigten vier Minuten für Beutezug
Wie die Zeitung "Le Parisien" unter Verweis auf die Ermittler berichtete, sollen die Diebe neun Stücke aus der Schmucksammlung Napoleons und der Kaiserin erbeutet haben, darunter eine Halskette, eine Brosche und ein Diadem. Eines der Schmuckstücke verloren die Diebe nach Angaben von Kulturministerin Rachida Dati auf der Flucht. Nach Informationen des "Parisien" soll es sich dabei um die Krone der Kaiserin Eugénie handeln, die von unschätzbarem Wert ist und die beschädigt wurde. Wie die Ministerien mitteilten, werde eine genaue Liste der gestohlenen Gegenstände derzeit erstellt.
Beim Einbruch in den Louvre hätten die Täter keine Gewalt angewendet und für ihren Beutezug lediglich vier Minuten benötigt, sagte die Kulturministerin dem Sender TF1. "Das sind Profis". Sie habe Aufnahmen der Videoüberwachung gesehen. "Sie greifen niemanden an, sie gehen ganz ruhig hinein. In vier Minuten zerstören sie natürlich Vitrinen, nehmen ihre Beute und verschwinden ohne jegliche Gewaltanwendung." Zunächst hatten die Behörden von einem Raubüberfall gesprochen, es handele sich aber um einen Einbruchsdiebstahl, sagte die Ministerin in dem Interview.
Keine Verletzten - Museum geschlossen
Im Museum sei Panik unter den Besuchern ausgebrochen, berichtete "Le Parisien". Weil Türen wahrscheinlich durch den ausgelösten Alarm verriegelt waren, kamen Besucher demnach zunächst nicht ins Freie. Wie die beiden Ministerien mitteilten, sei die Evakuierung der Besucher danach aber ohne Zwischenfälle verlaufen. Niemand sei verletzt worden. Aus Sicherheitsgründen und um Spuren und Hinweise für die Ermittlungen zu sichern, wurde das Museum geschlossen.
Die Täter sollen auf zwei hochmotorisierten Motorrollern die Flucht ergriffen haben, berichtete "Le Parisien". Die Ministerien teilten mit, es würden sämtliche Mittel eingesetzt, um die Beute wiederzufinden. Kulturministerin Dati und der neue Innenminister Laurent Nuñez, der bis vor wenigen Tagen noch Pariser Polizeichef war, befanden sich bei den Ermittlern im Museum.
Täter sollen Lastenaufzug an Baustelle genutzt haben
Wie "Le Parisien" berichtete, waren die vollständig vermummten Täter über eine an der zur Seine gelegene Gebäudeseite, wo gerade Bauarbeiten stattfinden, in das Museum eingedrungen. Sie sollen einen Lastenaufzug benutzt haben, um direkt in den gewünschten Ausstellungsraum in der Galerie d'Apollon zu gelangen. Nachdem die Täter die Fenster wohl mit einem Trennschleifer oder kleinen Kettensägen zerstört hätten, seien zwei Männer ins Innere eingedrungen, während ein dritter draußen Wache gestanden hätte, berichteten Medien.
Meistbesuchtes Museum der Welt
Der Louvre ist das meistbesuchte Museum der Welt. Im Jahr 2024 besuchten knapp 9 Millionen Besucher die Kunsteinrichtung. Die Sammlung des Museums umfasst über 35.000 Kunstwerke. Allein im Saal mit Leonardo da Vincis weltberühmter Mona Lisa drängen sich täglich rund 20.000 Besucher. Um den Besucherstrom zu bewältigen, gibt es strenge Zugangsbeschränkungen mit vorgeschriebenen Besucherrouten und Zick-Zack-Absperrungen vor den populärsten Exponaten.
© dpa-infocom, dpa:251019-930-180187/4