Lyrikerin Nora Gomringer vor ihrem Auftritt in Freiburg: "Literatur muss authentisch sein."
Die Lyrikerin Nora Gomringer schreibt über ihre verstorbene Mutter, ihr berühmter Vater ist dabei meist abwesend und doch dominant. Vor dem Freiburger Literaturgespräch beantwortete sie Fragen per Mail.
BZ: Frau Gomringer, zurzeit setzen sich viele Autorinnen und Autoren explizit mit dem Tod ihrer Eltern auseinander, Daniel Schreiber taucht sogar in Ihrem Buch "Am Meerschweinchen lernt das Kind den Tod" über Ihre Mutter auf. Gibt es Texte, die Sie beeindruckt haben?
Als ich Friederike Mayröckers "Requiem für Ernst Jandl" einst las, war mir klarer, dass ein Trauerbuch vieles sein kann. Diese Freiheit hatte ich im Kopf, als ich mit meinen Notaten, die ich nur sehr mühsam in bündigen Text wandelte, umging. Das hat mir geholfen. Und dann gab es einen weisen Lektor und eine Sensitivity ...