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Mal aufs Auto verzichten

  • Katharina Hensel, Klasse 9a, Hebel-Gymnasium & Lörrach

  • Di, 20. Dezember 2016, 11:34 Uhr
    Schülertexte

Jeder kennt es: Autofahrer sollen ständig den Motor abschalten, Feinstaubregeln werden debattiert und alles wird dann doch nie umgesetzt, wie die blaue Dieselplakette. Aber Reformen braucht es, denn der Verkehr nimmt zu. Eine Studie, die in Basel am Schweizerischen Tropen- und Public-Health-Institut durchgeführt wurde, untersucht die Beeinträchtigung unserer Gesundheit durch die schädlichen Auswirkungen des Verkehrs – in dem Fall Lärm und Luftverschmutzung. Beim Vergleich verschiedener Verkehrsarten (Straßen-, Schienen- und Flugverkehr) beziehungsweise deren Folgen, nämlich bestimmte Erkrankungen und Todesfälle, konnte gezeigt werden, dass in der Schweiz im Jahr 2010 rund 6000 Lebensjahre durch Verkehrslärm und rund 14000 Lebensjahre durch Luftverschmutzung verloren gingen. Also sterben Menschen, die stärker dem Verkehr ausgesetzt sind, weil sie zum Beispiel an einer stark befahrenen Straße wohnen, im Durchschnitt früher als die, die auf dem Land leben. Wegen Luftverschmutzung leiden sie häufiger an Erkrankungen wie Asthma oder Herzkreislauferkrankungen, die wiederum zum verfrühten Tod führen können. 8700 Tage wurden wegen Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen, die auf Luftverschmutzung zurückgehen, im Krankenhaus verbracht, und etwa 22 500 wegen des Verkehrslärms. Die gesundheitlichen Schädigungen sind schlimm, daher sollte doch der Staat sowohl Reformen wie die blaue Plakette durchbringen als auch bereit sein, Geld zu investieren, um die Gesundheitsbedingungen für die Bürger zu verbessern. Das mit den Reformen hakt allerdings, da die leidenschaftlichen Autofahrer unter den Politikern ihre coolen Schlitten weiterhin benutzen wollen. Und auch der zweite Punkt ist ein Problem: Wer trägt die Kosten, die ein Auto verursacht? Sollten Steuern für Autobesitzer eingeführt werden, mit denen die Behandlungen für die durch den Verkehr verursachten Krankheiten bezahlt werden können? Oder sollen die Krankenversicherungen und damit die ganze Gesellschaft das weiterhin übernehmen? Aber am besten wäre doch, wenn erst gar niemand erkranken würde.
Wie kann gesundheitsschädigender Verkehr vermieden werden? Was wäre, wenn wir uns einfach einen Tag lang nur zu Fuß oder mit dem Rad fortbewegen würden? Und dann noch einen? Warum setzt man sich stattdessen jeden Tag wieder ins Auto? Weil es bequemer ist. Aber ist es nicht vorzuziehen, dass man selbst gesund ist, und alle anderen auch?

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 16. Dezember 2016: PDF-Version herunterladen

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