Martin Schongauers Fresko im Breisacher Münster ist die größte Darstellung eines Jüngsten Gerichts nördlich der Alpen. Womöglich transportiert es bereits vorreformatorisches Gedankengut.
Die letzten vier Jahrhunderte haben es nicht gut gemeint mit dem größten Werk, das uns Martin Schongauer, der große Maler der Spätgotik am Oberrhein, hinterlassen hat: Seine drei gewaltigen Gemälde, die den Westbau des Breisacher Münsters schmücken, die größte Darstellung eines Jüngsten Gerichts nördlich der Alpen, haben vor allem darunter gelitten, dass man sie 1885 und 1931 mit völlig untauglichen Werkzeugen hinter mehreren Schichten Tünche hervorgeholt hat. Wer heute die Kirche oben auf dem Münsterberg betritt, läuft daher Gefahr, die drei großen Bilder im Halbdunkel des ...